"Die Probleme der Industriegesellschaft werden wir nur mit den Instrumenten der Industriegesellschaft begrenzen können," sagte Gabriel bei der Vorstellung des Memorandums "Ökologische
Industriepolitik- Memorandum für einen 'New Deal' von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung." Darin wird ein Industriekabinett vorgeschlagen, das Anreize für ökologische Innovationen schaffen soll.
Die Runde soll unter anderem den Export von deutscher Umwelttechnik koordinieren.
Laut Memorandum könnte die deutsche Wirtschaft beispielsweise beim Bau neuer, CO-2-armer Kraftwerke eine führende Rolle spielen. Viel Potential gebe es zudem bei den Erneuerbaren Energien wie
Sonne, Wasser und Wind und der Produktion energiesparender Haushaltsgeräte.
Doppelte Dividende
Gabriel sieht in der ökologischen Industriepolitik eine "doppelte Dividende". Zum einen könne die deutsche Wirtschaft auf den milliardenschweren Märkten gut verdienen, zum anderen werde die
Umwelt geschützt.
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, lobte die Initiative des Umweltministers. Der Vorschlag sei eine motivierende Antwort auf die globalen ökologischen
Herausforderungen und die optimale Lösung für die wirtschaftliche Zukunft Deutschland, so Kelber.
Enormes Arbeitsmarktpotential
Der Investitionsbedarf in Umwelttechnologie wird weltweit auf rund 1 Billion Euro geschätzt. Deutsche Firmen sind bei den Erneuerbaren Energien wie Windkraftanlagen und Solarzellen bereits
heute führend auf den internationalen Märkten. Derzeit arbeiten 170 000 Menschen in dieser Branche. Nach einer Schätzung der Unternehmensberatung Roland Berger könnten es im Jahr 2030 sogar 700 000
werden.
Karsten Wiedemann
Quellen: SPD-Fraktion.de, tagesschau.de
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Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie