Inland

CDU will Kampf gegen Rechts neu ordnen

von Norbert Seeger · 20. September 2006

Die NPD zieht in den Schweriner Landtag ein und in Berlin in vier

Bezirksparlamente. Kein Grund für die CDU, die ursprünglich Ende dieses

Jahres auslaufenden Programme gegen Rechts, Civitas und Entimon, zu

erneuern. Zwar stimmte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach

heftigen Protesten einer Finanzierung bis Mitte 2007 zu - wohl aber in der

Hoffnung, dass das Thema dann keine Wellen mehr schlägt.

Auch 2007 stehen 19 Millionen Euro für den Kampf gegen Rechts zur

Verfügung, aber eben nicht mehr für die genannten Programme, sondern zum

großen Teil in das von der Bundesregierung neu initiierte Programm "Jugend

für Vielfalt, Toleranz und Demokratie". Trotz mannigfaltiger Kritik sowohl von

SPD-Regierungsseite als auch von der Opposition verteidigt

CDU-Generalsekretär Roland Pofalla seine Ministerin. Seiner Ansicht nach

muss nicht alles, "was Rot-Grün lieb war, im Kampf gegen Rechtsextremismus

effektiv sein".

Etwas Entspannung in den Zwist kommt dadurch, dass von der Leyen zugesagt

hatte, Mittel für neue Projekte zügig zu bewilligen und eine bundesweite Task

Force einzurichten, in der Sozialarbeiter und Psychologen Kommunen im Kampf

gegen Rechts unterstützen. Die SPD fordert jedoch weiter einen zusätzlichen

Sondertopf mit fünf Millionen Euro für Projekte gegen Rechts.

Der Bund der Deutschen Landjugend warnte davor, Programme gegen Rechts

allein von Initiativen und Anträgen der Kommunen abhängig zu machen. Denn in

Kommunen, in denen rechte Parteien mitregierten, sei die Motivation für das

Stellen solcher Anträge entsprechend gering.

Quellen: FR, Tagesspiegel, 20. September 2006; taz, 21. September 2006

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