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CDU-Vorsitz: Wie die SPD auf die Wahl von Merz reagiert

Die Mitgliederbefragung der CDU hat ein klares Votum ergeben: Friedrich Merz soll die konservative Partei künftig führen. So reagiert die SPD auf die Wahl des 66-jährigen Sauerländers.
von Jonas Jordan · 17. Dezember 2021
Beim dritten Mal hat es geklappt: Friedrich Merz soll neuer CDU-Vorsitzender werden. So reagiert die SPD.
Beim dritten Mal hat es geklappt: Friedrich Merz soll neuer CDU-Vorsitzender werden. So reagiert die SPD.

Aller guten Dinge sind drei, besagt ein Sprichwort. Gut finden zumindest die CDU-Mitglieder Friedrich Merz ganz überwiegend beim dritten Mal. Das hat die Mitgliederbefragung der konservativen Partei ergeben, bei der sich mehr als 62 Prozent für den 66-jährigen Bundestagsabgeordneten aus dem Sauerland aussprachen. Bei den beiden vorherigen Wahlen war Merz noch gegen Annegret Kramp-Karrenbauer beziehungsweise Armin Laschet gescheitert.

Einer der ersten Sozialdemokrat*innen, der seinem neuen Amtskollegen gratuliert, ist der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil. „Lieber Friedrich Merz, ich finde es großartig, dass es in unserem Land die Kultur der 3. Chance gibt ;) Alles Gute zum Parteivorsitz. Auf einen fairen, demokratischen Wettstreit!“, schreibt er auf Twitter. Der stellvertretende Vorsitzende und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kommentiert: „Auch eine Oppositionspartei wie die CDU trägt Verantwortung für unser Land und unsere Demokratie. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch an Herrn Merz zur Wahl als nächstem Vorsitzenden der CDU.“

Auch der Hamburger Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Entwicklungsministerium Niels Annen gratuliert: „Lieber Friedrich Merz, herzlichen Glückwunsch zum überzeugenden Ergebnis bei der Wahl zum Vorsitz der CDU, alles Gute und auf einen fairen Wettbewerb!“ Deutlich zurückhaltender äußert sich die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli. Für sie ist die Richtungsdebatte in der CDU mit der Entscheidung für Merz nicht geklärt. „Parteiinterne Konkurrenten wie Daniel Günther müssen jetzt klären, ob sie die neue politische Ausrichtung mit allen Konsequenzen mittragen.“

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, gratuliert ebenfalls, schränkt jedoch ein: „Jetzt muss die Union personell und inhaltlich ihre Rolle in der Opposition finden. Merz-Pur hieße zurück ins politische Gestern. Wir gestalten in der Ampel derweil den Fortschritt!“

Der Kommentar der Juso-Bundesvorsitzenden und Bonner SPD-Abgeordneten Jessica Rosenthal fällt so knapp wie prägnant aus: „Zurück in die Zukunft – CDU-Edition“. Die Jusos selbst schreiben auf ihrem Twitter-Account: „Viel Spaß in den 90ern, liebe CDU!“ Humorvoll gratuliert auch die SPD-Fraktion aus Sachsen-Anhalt auf Twitter: „Sorry, unsere Schreibmaschine klemmt und die Genoss:in vom Depechen-Dienst ist schon im Weihnachtsurlaub. Deshalb hier: Herzlichen Glückwunsch an Friedrich Merz zum CDU-Vorsitz!“

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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