CDU-Mann Peter Tauber ätzt gegen Minijobber - SPD liest ihm die Leviten
Thomas Trutschel/photothek.net
Eine Nachricht auf Twitter hat maximal 140 Zeichen, doch 79 von ihnen können ausreichen, um in ein Fettnäpfchen zu treten: CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat sich auf Twitter hämisch über Geringverdiener zu Wort gemeldet und so eine Welle der Empörung ausgelöst. „Wenn Sie was ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs“, schrieb er am Montagabend. Den unglücklichen Satz tippte er unter den Kommentar eines Users zum CDU-Wahlprogramm („heißt das jetzt 3 Minijobs für mich?“).
Der CDU-Generalsekretär war sich höchstwahrscheinlich nicht bewusst, welche Reaktion er mit seinem Tweet auslösen würde. Bis Dienstagmittag erhielt er mehr als 1200 Kommentare allein auf Twitter, die meisten von ihnen kritischer bis spöttischer Art.
Kanzlerkandidat Martin Schulz nahm auf Facebook Stellung und stellte einen Bezug zu seiner eigenen Biografie her. „Als ich damals ohne Abschluss von der Schule ging, haben mir nicht die Leute mit den klugen Sprüchen geholfen. Sondern diejenigen, die an mich geglaubt und mich unterstützt haben“, schrieb er. Dank ihrer Unterstützung habe er eine Ausbildung gemacht und sein Leben wieder in den Griff bekommen. Darum setze er sich im Wahlkampf so sehr für Qualifizierung ein. „Jeder Mensch verdient eine Chance - sei es auch mal die zweite oder dritte.“
Zu Wort meldeten sich auch weitere SPD-Spitzenpolitiker.
Auch außerhalb der Politik führten Peter Taubers Worte zu Reaktionen. Mit bissigen Einlassungen äußerten sich beispielsweise ZDF-Comedian Jan Böhmermann sowie die Macher der heute-show:
Und wie reagierte CDU-Generalsekretär Peter Tauber auf die Kritik? Zunächst versuchte er seinen Minijobber-Kommentar zu rechtfertigen.
Am Ende ruderte er schließlich zurück und entschuldigte sich für seine abfällige Äußerung.