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Bundestagswahl: Wie sich die SPD für Arbeitnehmer einsetzt

Zu einem modernen Wirtschaftsstandort gehören zeitgemäße, faire Arbeitsbedingungen. Die SPD setzt sich in ihrem Wahlprogramm für die Interessen der Arbeitgeber ein. Ganz anders die CDU. Sie will Errungenschaften wie den Mindestlohn aufweichen.
von Vera Rosigkeit · 19. September 2017
Arbeit
Arbeit

Im Regierungsprogramm der SPD nimmt der Bereich "Arbeit" eine wichtige Rolle ein. Zentrale Herausforderungen sind anständige Löhne und sichere Arbeitsplätze bei mehr ­Tarifbindung. Außerdem soll die sachgrundlose ­Befristung abgeschafft werden. Aber auch die Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern steht oben an: Die Wahlmöglichkeit bei Arbeitszeit und -ort (Wahlarbeitszeit­gesetz) und das Recht, nach einer freiwilligen Teilzeit auf die frühere Arbeitszeit ­zurückzukehren (Rückkehrrecht), sollen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf garantieren. Nicht nur, aber auch gut für Frauenerwerbstätigkeit wird sich der Branchentarif­vertrag Soziales auswirken. Die Arbeit von Beschäftigten im Gesundheits- und ­Pflegebereich sowie in Erziehungs- und Bildungsberufen soll auch beim Einkommen aufgewertet werden. 

Zukunft der Arbeit

In der digitalisierten Arbeitswelt kommt der Weiterbildung eine Schlüsselrolle zu: Die Arbeitslosenversicherung wird zur Arbeitsversicherung ausgebaut, das Recht auf Weiterbildung garantiert. Betriebsräte erhalten ein Initiativrecht auf die Einführung von Qualifizierungsmaßnahmen, die betriebliche Mitbestimmung wird gestärkt. Für die Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen gibt es künftig das Arbeitslosengeld Q (ALG Q); es wird nicht auf das Arbeitslosengeld angerechnet. Mit einem persönlichen Startguthaben auf einem Chancen­konto können Beschäftigte künftig Auszeiten zur Weiterbildung oder Existenzgründung finanzieren.

Kaum Neues von der CDU

Die CDU will sich laut ihrem Regierungsprogramm für sichere und fair bezahlte Arbeitsplätze einsetzen. Frauen erhalten bessere Chancen auf eine Arbeitstätigkeit; gleichzeitig bekommen Männer und Frauen gleiches Geld für gleiche Arbeit. Langzeitarbeitslose sollen fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden, die duale Ausbildung gestärkt sowie eine "Nationale Weiterbildungsstrategie" für lebenslanges Lernen entwickelt werden. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf will die CDU verbessern. Gleichzeitig soll die Reglementierung der täglichen Arbeitszeit sowie der Mindestlohn aufgeweicht werden.

Weitere Unterschiede in den Positionen von SPD und CDU finden Sie hier.

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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