Bund-Länder-Gipfel: Impfungen für Kinder und Jugendliche ab 7. Juni
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Zum 7. Juni endet deutschlandweit die Impfpriorisierung. Ab diesem Zeitpunkt sollen auch Kinder und Jugendliche gegen Covid-19 geimpft werden können. Darauf haben sich Bund und Länder am Donnerstag auf einem mehrstündigen Impfgipfel geeinigt. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte als Vorsitzender der Ministerpräsident*innenkonferenz: „Es ist der Eindruck erweckt worden in den vergangenen Wochen, als ob es eine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche geben würde. Das ist nicht der Fall.“
Lambrecht: Öffnungen für Kinder und Jugendliche auch ohne Impfungen
Geplant ist stattdessen, dass bei niedergelassenen Ärzt*innen sowie in Impfzentren ab Juni auch Termine für die jüngeren Altersgruppen vergeben werden können. Die Voraussetzung dafür ist eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), mit der am Freitag gerechnet wird. Weiterhin sollten alle Menschen in Deutschland bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot erhalten. Dies beinhaltet dann künftig auch Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren.
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) mahnte: „Kinder und Jugendliche haben besonders unter der Pandemie gelitten. Sie müssen jetzt in vollem Umfang an den Öffnungsschritten teilhaben. Ihre Teilhabe darf nicht davon abhängen, ob sie geimpft sind oder nicht. Das muss für die Teilnahme am Präsenzunterricht, aber auch für Freizeitaktivitäten wie Schwimmbadbesuche oder Urlaube gelten.“ Sobald ein sicherer Impfstoff für Jugendliche zugelassen und verfügbar sei, müssen diese zusammen mit ihren Eltern eine verantwortungsbewusste und freiwillige Entscheidung auf der Basis umfassender und fundierter Information treffen können, forderte die Ministerin.
Digitaler Impfnachweis in einem Monat
Bislang wurden bundesweit etwa 41,5 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft, referierte Bundeskanzlerin Angela Merkel während einer Pressekonferenz in Berlin. 15,7 Prozent der Deutschen seien bereits vollständig geimpft worden. Für sie soll Ende Juni/spätestens Anfang Juli ein digitaler Impfnachweis zur Verfügung stehen. Die EU-Staaten und das EU-Parlament hatten sich bereits vor einer Woche auf die Ausgestaltung des EU-Impfzertifikats geeinigt.
Michael Müller betonte, dass die Frage des digitalen Impfnachweises aktuell sehr viele Menschen bewege, beispielsweise im Hinblick auf ihre Reisepläne für den Sommerurlaub. Insofern sei es wichtig gewesen, auch in diesem Punkt Planungssicherheit zu schaffen.
ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo