Inland

Billionenschäden durch Klimawandel

von Karsten Wiedemann · 31. Oktober 2006
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Durch extreme Wettersituationen würden 200 Millionen Menschen in die Flucht getrieben, 40 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten drohe die Ausrottung. Ohne konsequentes Gegensteuern könnte das weltweite Bruttoinlandsprodukt um ein Fünftel sinken. Die Folgen des Klimawandels seien damit ähnlich verheerend wie die des Zweiten Weltkriegs, so Stern.

Bisher mäßige Erfolge beim Klimaschutz

Stern hat in seiner Studie gängige Klimaprognosen in ein ökonomisches Modell eingespeist. Er geht davon aus, dass die Durchschnittstemperaturen in den nächsten 100 Jahren um sechs Grad steigen werden. Dies würde für die Weltwirtschaft ein Minus von 5,5 Billionen Euro bedeuten. Dagegen seien nur 274 Milliarden Euro oder ein Prozent des globalen Bruttosozialproduktes nötig, um den Ausstoß an Treibhausgasen zu stabilisieren.

Trotz des Kyoto-Protokolls hat sich die Emission von CO-2 und anderen klimaschädlichen Gasen in den letzten Jahren nicht nennenswert verringert. In den Unterzeichnerstaaten des Protokolls sanken sie gerade einmal um 3,3 Prozent. In den Staaten Mittel- und Osteuropas sind die Emissionen in den letzten Jahren wieder gestiegen. Die USA, als weltweit größter Verursacher von Treibhausgasen, haben das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet.

Blair fordert Umdenken

Der britische Premierminister Tony Blair nannte den Stern-Report das wichtigste Gutachten seiner gesamten Amtszeit. Er rief zu einem Umsteuern in der Umweltpolitik auf. Blair drängt auf ein Nachfolgeabkommen für das seit 1997 gültige Kyoto-Protokoll. Darüber wird ab Freitag in Nairobi beraten. Die britische Regierung will erreichen, dass sich Länder wie die USA, China und Indien an dem neuen Klimaschutzabkommen beteiligen.

Karsten Wiedemann

Quellen: tagesschau.de, die Tageszeitung (30.10.06), www.inforadio.de

Lesen Sie dazu: "Uns bleiben nur sehr wenige Jahre", Interview mit Undine Ziller vom Jugendbündnis Zukunftsenergie

Autor*in
Karsten Wiedemann

Redakteur bei vorwaerts.de bis September 2009, jetzt Redakteur bei Neue Energie, dem Magazin des Bundesverbands für Windenergie

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