Die neue Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, heißt Marlis Tepe. Sie sieht die inklusive Schule als große Herausforderung im Schulbereich und will die Öffentlichkeit für eine Aufwertung von Sozial- und Erzieherberufen sensibilisieren.
Die 59-Jährige wurde am Donnerstag beim 27. Gewerkschaftstag in Düsseldorf zur Nachfolgerin von Ulrich Thöne gewählt, der acht Jahre lang das Amt innehatte. Die Hauptschullehrerin aus Schleswig-Holstein forderte vor allem mehr Investitionen in die Bildung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssten bestmöglich unterstützt und gefördert werden, erklärte sie. Dabei stehe das Thema Inklusion ganz oben auf der politischen Tagesordnung. Die Politik solle die materiellen und personellen Rahmenbedingungen für einen Umbau des ausgrenzenden und sortierenden Bildungssystems zu einem inklusiven bereitstellen, betonte sie. „Bildung ist ein Menschenrecht", sagte Tepe und fügte hinzu: „Bildung ist die Zukunftsfrage des 21. Jahrhunderts.“
Gabriel: Kein Kind zurückgelassen
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel betonte in seiner Gratulation die gemeinsamen Ziele von SPD und GEW. Bildung gehöre in den Mittelpunkt politischer und gesellschaftlicher Anstrengungen, so Gabriel. Kein Kind dürfe zurückgelassen und niemand dürfe im Bildungssystem ausgegrenzt werden, fügte er hinzu. Gabriel: „Teilhabe und Aufstieg durch Bildung, das sind nicht nur aus Sicht der Sozialdemokratie entscheidende Themen, um Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land zu sichern.“
Marlis Tepe erhielt im zweiten Wahlgang 52,4 Prozent der Stimmen, ihr Gegenkandidat Norbert Hocke kam auf 42,5 Prozent. Tepe wird in den kommenden vier Jahren als Bundesvorsitzende rund 266.500 Mitglieder vertreten.
Der 27. ordentliche Gewerkschaftstag der GEW findet vom 12. – 16. Juni 2013 in Düsseldorf statt. Mehr Informationen dazu unter www.gew.de/Gewerkschaftstag_2013.html
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.