Ein flexibles Studium mit Freiräumen, den Rechtsanspruch auf einen Master-Studienplatz, demokratische Hochschulen und die Abschaffung jeglicher Bildungsgebühren, so lauten die Forderungen, die
Studierende derzeit in ihren Protesten zum Ausdruck bringen. Eine Studienreform aber könne nur funktionieren, wenn der Bund mehr Mittel für mehr Studienplätze und für mehr Qualität in der Lehre
zur Verfügung stellt, sagte SPD-Politikerin Ulla Burchardt am Mittwoch in Berlin.
25 Milliarden Euro pro Jahr
Im Gespräch mit einer Delegation von Studierenden im Bundestag plädierte die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag für einen mit Zahlen und Zielen unterlegten Bildungsaufbruch,
der über die bisherigen Ankündigungen deutlich hinaus gehe: "25 Milliarden Euro mehr für Bildung sind pro Jahr nötig, um den OECD-Durchschnitt zu erreichen. Angekündigt sind nur 12 Milliarden in
vier Jahren, wovon das meiste Geld für Forschung bereits verplant ist", kritisierte sie. Gleichzeitig lud sie die Studierenden ein, den begonnenen Dialog künftig fortzuführen. Mittelpunkt der
Gespräche sollen die Bologna-Reform, die Unterfinanzierung der Hochschulen, die Zukunft der Studienfinanzierung sowie die Kooperation zwischen Bund und Ländern sein.
"Gute Politik heißt Probleme lösen - und in der Hochschulpolitik sind auch die Studierenden Experten", erklärte Burchardt.
Info: Zum Gespräch eingeladen waren Studierende der Humboldt-Universität, der Freien Universität und der Technischen Universität sowie der Universität Potsdam; darüber hinaus
Vertreterinnen und Vertreter des freien
zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs), des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren, der hochschulpolitischen Verbände RCDS, Liberalen Hochschulgruppen, Campusgrün,
Juso-Hochschulgruppen und Linke.SDS.
hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.