Das Landesinstitut für Schulentwicklung hat einen Plan aufgestellt, wie Fünft- und Sechstklässler zwei Jahre lang gemeinsam unterrichtet werden können. Den Unterricht sollen sowohl Haupt- als
auch Realschullehrer übernehmen. Perspektivisch sollen diese auch gemeinsam ausgebildet werden. Der Versuch soll im Herbst 2009 beginnen und vorerst auf 20 Städte begrenzt sein. Die Ausschreibung
beginnt im Mai.
In den Modellversuch sind auch die Gemeinden als Schulträger eng eingebunden. Als abgeschwächte Form der Zusammenarbeit können Hauptschüler in nur einem oder mehreren Kernfächern am
Unterricht der Realschule teilnehmen. Zu einer "Rückabwicklung" der Realschule werde es jedoch nicht kommen, betonte Kultusminister Rau.
Opposition fordert mehr
Kritik bekamen die Pläne von den Oppositionsparteien sowie von Gewerkschaftsseite. Eine Alibifunktion schreibt die SPD dem Vorschlag zu; die Grünen forderten eine konsequente Überwindung des
dreigliedrigen Schulsystems. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht keine pädagogische Begründung, warum nur Schüler von Haupt- und Realschulen gemeinsam unterrichtet werden
sollten.
Unterdessen wird es auch zukünftig in Nordrhein-Westfalen keine flächendeckende Ganztagsbetreuung an Realschulen und Gymnasien geben. Dies bekräftigte Schulministerin Barbara Sommer (CDU).
Beim Ausbau der ganztäglichen Betreuung wolle sich die Landesregierung zunächst weiter auf Grund- und Hauptschulen konzentrieren. An der Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre werde
festgehalten.
Quellen: Stuttgarter Zeitung, Bonner General-Anzeiger (12.02.)
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