Bevölkerungsschutz: Worauf es im Katastrophenfall ankommt
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Die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat es vielen ins Bewusstsein gerückt: Katastrophenfälle treten schneller ein, als viele denken. Vor allem die Bilder aus dem Ahrtal sorgten für Schockwellen, die in der gesamten Bundesrepublik zu spüren waren. Die politischen Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten: Im vergangenen Jahr hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ihre Pläne für eine Reform des Katastrophenschutzes vorgestellt.
Ein Punkt: ein bundesweiter „Tag des Bevölkerungsschutzes“. Die Premiere findet an diesem Samstag in Potsdam statt. Ab dem kommenden Jahr soll er auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt werden. Doch es gibt auch vieles, was jede*r selbst tun kann, um für den Katastrophenfall vorzusorgen.
Was tun bei Unwetter
Gerade erst ist eine Unwetterfront über Deutschland gezogen. An vielen Orten kam es zu starken Niederschlägen und Überschwemmungen. Der Vorteil: Unwetter haben in der Regel eine Vorlaufzeit von mindestens einem Tag. Informieren kann man sich etwa über die Internetseite des Deutschen Wetterdienstes oder über die „Nina“-Warnapp. Vor einem Unwetter sollte die Sicherheit des Hause gewährleistet werden. Bei Mieter*innen helfen die Hausverwaltung oder der Vermieter.
Sinnvoll ist auch, einen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen und eine Hausapotheke bereitzuhalten (s. unten). Bei schweren Stürmen kann auch der Strom ausfallen. Deshalb ist es sinnvoll, ein batteriebetriebenes Radio, Taschenlampen und Kerzen im Haus zu haben. Für dne Fall, dass Sie Ihr Zuhause schnell verlassen müssen, sollten Sie ein Notgepäck packen und auch die wichtigsten Dokumente bereitlegen.
Was tun bei Stromausfall
In extremen Wettersituation kann es zu Stromausfällen kommen – etwa, weil umstürzende Bäume die Stromleitung beschädigt haben. Da der Stromausfall länger andauern kann, ist es sinnvoll vorzusorgen, indem Sie ein batteriebetriebenes Radio griffbereit haben (um die aktuellen Entwicklungen verfolgen zu können). Auch Taschenlampen und Kerzen sind hilfreich.
Kleine Mahlzeiten (Dosen) lassen sich auf einem gasbetriebenen Campingkocher zubereiten. Im Freien können Sie auch einen Holzkohlegrill nutzen, um Essen zuzubereiten. Um die Kommunikation aufrecht zu erhalten, ist es wichtig, dass Handy-Akkus geladen sind bzw. passende Power-Banks. Da bei einem Stromausfall auch Geldautomaten nicht funktionieren, ist ein gewisser Betrag Bargeld im Haus sinnvoll.
Welche Vorräte wichtig sind
Wenn der Strom ausfällt, bleiben Supermärkte geschlossen. Im Fall von Extremwetterereignissen kann es auch vorkommen, dass es schlicht zu gefährlich ist, das Haus zu verlassen. Dauert dieser Zustand länger an, sind Vorräte äußerst wichtig. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät zu einem Lebensmittelvorrat für zehn Tage. Dabei sollten pro Person 20 Liter Wasser einkalkuliert werden. Die Lebensmittel sollten lange haltbar sein und einen Tagesbedarf von 2200 kcal abdecken. Auch an Haustiere sollte bei der Bevorratung gedacht werden.
Was ist Notfallgepäck gehört
Im Notfall muss es manchmal schnell gehen und innerhalb von Minuten das Haus verlassen werden. Dann ist es oft zu spät, wichtige Dinge und Dokumente zusammenzusuchen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät deshalb einen Notfallrucksack mit folgenden Dingen gepackt bereitzuhalten: persönliche Medikamente, Erste-Hilfe-Material, batteriebetriebenes Radio inklusive Reservebatterien, Essgeschirr und -besteck, Dosenöffner und Taschenmesser, Taschenlampe, Reservebatterien, Schlafsack oder Decke, Wechselkleidung, Arbeitshandschuhe, Hygieneartikel. Auch zu eine Dokumentenmappe rät das Amt. Hierein gehören Familienkunden, Sparbücher, Zeugnisse, Verträge, eine Kopie des Personalausweises und des Impfpasses.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.