Inland

Behauptet wird, richtig ist

von Susanne Dohrn · 23. September 2008
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Die These stimmte bis zum Jahr 2006, seitdem hat sich die Situation wieder verbessert. Innerhalb eines Jahres ist es 1,2 Millionen Menschen gelungen, der Armut zu entkommen, so neueste Untersuchungen des DIW. Die Armutsrikisikoquote ist von 18 Prozent im Jahr 2006 auf 16,5 Prozent im Jahr 2007 gesunken. Das heißt sie verfügen über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens. "Eine Ausbreitung der Armut auf die breite Mitte der Gesellschaft ist jedoch nicht zu beobachten", so das DIW 2007. Wer ist arm? In den vergangen 30 Jahren hat ein Wandel der Armut stattgefunden. Früher waren insbesondere Ältere und Frauen betroffen. Heute sind rund drei Viertel aller Personen, die in verfestigter Armut leben, einfache Arbeiter oder Facharbeiter, denn Arbeitsplätze für Un- und Angelernte sind massenhaft weggefallen. Ebenfalls besonders gefährdet sind Menschen mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende und Familien mit mehr als zwei Kindern. Allerdings zeigt der wirtschaftliche Aufschwung der vergangen vier Jahre Früchte. Erstmals seit acht Jahren eis es zwischen 2005 und 2006 mehr Menschen gelungen, der Armut zu entfliehen - nämlich 1,2 Millionen, so das DIW. Fazit: Wirtschaftswachstum hilft Menschen, aus der Armut herauszukommen. Ebenso hilft es, Müttern und Vätern den Rücken freizuhalten, damit sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können. Kostenlose, gute Kinderbetreuung, frühe Förderung, Ganztagsschulen und ein warmes Mittagessen, wie die SPD es fordert, leisten nicht nur einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit sondern auch zur Armutsbekämpfung. Denn wer eine gute Schul- und Berufsausbildung hat, oder gar ein Studium, ist selten von Armut bedroht. SUS

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Susanne Dohrn

ist freie Autorin und ehemalige Chefredakteurin des vorwärts.

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