"Die angebliche Energielücke ist vor allem eine Angstkampagne der konventionellen Energiewirtschaft", sagte Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien, am Mittwoch in
Berlin. Die Kampagne ziele darauf ab, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern und weiterhin kostenlose CO-2-Zertifikate zugeteilt zu bekommen.
Schütz verweis darauf, dass die Erneuerbare- Energien-Branche in den letzten Jahren rasant gewachsen sei. So liege der Anteil an der Stromproduktion mittlerweile bei 14,3 Prozent. Im Jahr
2006 seien allein 15 Milliarden Kilowattstunden aus Erneuerbaren Energien hinzugekommen, was der Jahresproduktion von zwei Großkraftwerken entspreche.
Rosige Aussichten für grüne Energien
Auch für die kommenden 15 Jahre geht Branche von einem strammen Wachstum aus. So könne der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromproduktion bei 35 Prozent liegen, und damit 5 Prozent
über dem Ziel der Bundesregierung. Im Wärmebereich soll der regenerative Anteil bezogen auf den Gesamtverbrauch dann bei 20 Prozent liegen. Dies entspreche einer jährlichen CO-2-Ersparnis von 250
Millionen Tonnen.
Die Zahl der Beschäftigten in der Branche soll bis 2020 auf 500 000 verdoppeln, so Schütz. Diese Szenarien seien aber nur zu bewerkstelligen, wenn die Politik die entsprechenden
Rahmenbedingungen setze, betonte der BEE-Präsident im Hinblick auf die anstehende Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). "Wir halten eine moderate Preisanpassung für nötig", betonte
Schütz. Im Gegensatz zu den konventionallen Energien sei der Preis für Strom aus Wind- oder Sonne stabil in den letzten Jahren geblieben. Bei der Novelle des EEG müsste nun aber der
Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten Rechnung getragen werden.
Betroffen ist davon ist vor allem die Windenergie. Herrmann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie verwies darauf, dass der Windenergiemarkt in Deutschland im letzten Jahr um rund
25 Prozent eingebrochen sei. Diese lasse sich vor allem auf die gestiegenden Preise für Stahl zurückführen. Während die Windenergie im Ausland dennoch weiter wachse, drohe in Deutschland
Stagnation. "Wir dürfen den Heimatmarkt nicht vernachlässigen", warnte Albers. Dies ginge zu Lasten der Innovationen und der gesteckten Klimaschutzziele.
Handlungsbedarf sieht die Branche auch bei der Wärmeproduktion. So liege der Anteil der Erneuerbaren Energien hier erst bei 6,5 Prozent. "Hier ist politisches handeln nötig", forderte Carsten
Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarenergie. "Der Entwurf für das Wärmegesetz greift zu kurz, weil er nur Neubauten erfasst", so Körnig.
Karsten Wiedemann
www.bee-ev.de
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