Wolfgang Kornau, der Regionalvorsitzende des Initiativkreises Wirtschaft - Junge Führungskräfte für die SPD e.V., würde wohl nicht von einem Tiefschlaf, in welchen die schöne Königstochter in
Grimms Märchen einst fiel, sprechen. Der Initiativkreis habe sich früher durchaus regelmäßig getroffen, dann sei halt alles ein bisschen eingeschlafen. Ein kleiner Schlummer, ein Nickerchen, das
würde er vielleicht eher unterschreiben.
Jetzt jedenfalls ist das regionale Forum für den Raum Berlin - Brandenburg - Sachsen-Anhalt wieder munter. Seit kurzem trifft es sich wie früher regelmäßig einmal pro Monat. In der
Regionalgruppe engagieren sich Unternehmer, Freiberufler, Geschäftsführer oder ganz einfach Menschen, die sich für Wirtschaft interessieren. Die meisten haben ein rotes Parteibuch, aber längst
nicht alle.
Dass dem Forum wieder mehr Leben eingehaucht werden soll, sieht man auch an den Gästen, die sich beim Oktober-Meeting versammelt haben. Der Wirtschaftsjournalist Torsten Holler, selbst
SPD-Mitglied in Pankow, referiert zum Thema Öffentlichkeitsarbeit. "Wir müssen Ziele formulieren, eine klare Strategie festlegen, ja Visionen entwickeln, was wir mit der Öffentlichkeitsarbeit
erreichen wollen", sagt der PR-Profi. Das will der Initiativkreis. Und noch mehr. Er will nach kreativen Ideen suchen, neue Inhalte erschließen, schlagkräftige Strategien für die weitere Arbeit
erarbeiten.
Dabei steht der Arbeitskreis nicht allein da. Fabian Langenbruch, Mitarbeiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Klaas Hübner, sagt Unterstützung zu. Hübner ist Sprecher des wirtschaftsnahen
Seeheimer Kreises in der SPD und selbst Arbeitgeber. In mehreren Unternehmen in Sachsen-Anhalt beschäftigt der Sozialdemokrat rund 200 Mitarbeiter. Langenbruch freut sich, dass die Sozialdemokraten
"jetzt stärker auf die Wirtschaft setzen". Er lobt das Wirtschaftsforum, das der stellvertretende SPD-Vorsitzende, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, vor wenigen Monaten ins Leben gerufen hat.
Und er erinnert an die Worte von Parteichef Kurt Beck, der Leistungsträger für die SPD gewinnen will. Dazu, so Langenbruch, zählten auch Unternehmer und Freiberufler.
Auch Wolfgang Kornau freut sich über diese Entwicklung. Er möchte seine guten Kontakte zur Bundestagsfraktion, vor allem zu den Seeheimern, weiter ausbauen. Torsten Holler weist noch auf eine
andere Kontaktschiene hin: "Die SPD ist die führende Regierungspartei in Berlin und in Brandenburg." Hiervon könne die Regionalgruppe ebenfalls profitieren.
Kornau setzt zudem auf die Kompetenz der eigenen Leute: "Wir haben doch Experten und Fachleute in unseren Reihen. Also nutzen wir doch einfach unser Potenzial!" Ein konkretes Arbeitsthema hat
sich der Initiativkreis für die nächste Zeit bereits gesucht. Er will sich schwerpunktmäßig mit dem neuen Flughafen Berlin-Brandenburg, der seit kurzem im Bau ist, beschäftigen.
Wolfgang Kornau ist mit dem Verlauf des Treffens sichtlich zufrieden. "Wir bauen den Initiativkreis weiter aus. Wir gehen aus der Anonymität heraus. Der Startschuss ist erfolgt", erkärt er am
Ende.
Jürgen Dierkes
Der Initiativkreis Wirtschaft - Junge Führungskräfte für die SPD e.V. trifft sich immer am ersten Donnerstag des Monats um 19.00 Uhr in der Gaststätte "Zollpackhof", Alt-Moabit 143-145 in
Berlin.
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