Inland

„Aus dem Osten kommt das Licht“

von Vera Rosigkeit · 14. November 2006
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Europas Marktführer bei Solaranlagen, das Hamburger Solarunternehmen Conergy, wird Mitte 2007 seine Produktion in der ehemaligen Chipfabrikhalle in Frankfurt (Oder) aufnehmen. In der vor drei Jahren wegen ihrer spektakulären Pleite in die Schlagzeiten geratene Chipfabrik soll nun die weltweit erste voll integrierte und weitgehend automatisierte Fertigung von Solarmodulen aufgebaut werden, kündigte Conergy-Chef Hans-Martin Rüter auf einer Pressekonferenz am Montag in Frankfurt an. Er versprach "mittelfristig bis zu 1000 Menschen" zu beschäftigen.

Günstige Ansiedlungsbedingungen durch hohe staatliche Förderung kamen dem Unternehmen entgegen. Die Chipfabrik, deren Bau zum guten Teil aus Steuern finanziert wurde und für 1,3 Milliarden Euro veranschlagt war, ging im Insolvenzverfahren für 12 Millionen Euro an Conergy.

"Dies ist der wichtigste Tag seit der Wende für Frankfurt (Oder)", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Er erinnerte daran, dass das US-Unternehmen First Solar und die Frankfurter Firma Odersun hier bereits Solarfabriken bauen. Mit der Ansiedlung von Conergy werde Frankfurt zur Solarhauptstadt. "Ex oriente lux - aus dem Osten kommt das Licht."

Conergy ist nach eigenen Angaben mit einem für 2006 erwarteten Umsatz von über 800 Millionen Euro die größte Solarfirma Europas. Das börsennotierte Unternehmen beschäftigt derzeit rund 1400 Mitarbeiter in 22 Ländern auf allen Kontinenten.

Quellen: Stuttgarter Zeitung (14.11.); Tagesspiegel (14.11.); dpa

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Vera Rosigkeit

hat Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin studiert und ist Redakteurin beim vorwärts.

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