Inland

Ampel-Sondierungen: Was die SPD vom ersten Dreiergespräch erwartet

Nach den positiven Signalen von Grünen und FDP zeigt sich auch die SPD-Spitze um Kanzlerkandidat Olaf Scholz erfreut über den Beginn der Sondierungsgespräche zu dritt. „Morgen geht's dann los“, sagt Scholz am Mittwoch im Willy-Brandt-Haus.
von Benedikt Dittrich · 6. Oktober 2021
Im Willy-Brandt-Haus entwickelt sich Vorfreude auf die Sondierungsgespräche.
Im Willy-Brandt-Haus entwickelt sich Vorfreude auf die Sondierungsgespräche.

Nachdem sich Grüne und FDP am Vormittag für Dreier-Gespräche für eine künftige Ampel-Koalition bereit zeigten, stimmte nun auch die SPD-Spitze Sondierungsgesprächen zu. Schon am Donnerstag sollen die Gespräche der drei Parteien beginnen.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zeigte sich erfreut, dass damit der nächste Schritt in Richtung Regierungsbildung ansteht. „Wir freuen uns, dass die Gespräche zu dritt nun beginnen“, so Scholz am Mittwochmittag im Willy-Brandt-Haus in einem kurzen Statement. Man habe auch die – bisher getrennt geführten – Gespräche mit FDP und Grünen als konstruktiv und professionell wahrgenommen, ergänzte Scholz. „Die Bürgerinnen und Bürger haben uns einen Auftrag gegeben“, sagte er mit Verweis auch auf die positiven Umfragewerte sowie das Bundestagswahl-Ergebnis für die SPD und ihn als Kanzlerkandidaten. „Es ist an uns, das jetzt umzusetzen.“

Walter-Borjans: „Die Zielrichtung stimmt.“

Dem fügte der Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans hinzu: „Wir haben den Kanzlerkandidaten, der von der Bevölkerung präferiert wird.“ Die Entscheidung der beiden möglichen Koalitionspartner begrüßte er ebenso wie die Co-Vorsitzende Saskia Esken. „Wir haben eine gemeinsame Vorstellung“, so Walter-Borjans über die bisherigen Gespräche. „Die Zielrichtung stimmt.“

Es gehe jetzt darum, einenn neuen Aufbruch zu wagen, sagte auch Saskia Esken – und griff dabei auch eine Kernforderung aus dem Wahlkampf mit auf: Sie wünsche sich, eine „Gesellschaft des Respekts“ zu etablieren. Sie nehme die Zuversicht und die Zustimmung in der Bevölkerung für die anstehenden Gespräche wahr.

Auch von künftigen SPD-Bundestagsabgeordneten wurde der Auftakt der Ampel-Sondierungen positiv aufgenommen – Verena Hubertz aus Trier erinnerte an die erfolgreiche Arbeit der Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz:

Ralf Stegner aus Schleswig-Holstein sieht in dem möglichen Dreierbündnis eine „Fortschrittskoalition“:

Martin Dulig, Vorsitzender SPD in Sachsen, sieht vor allem Chancen einer Modernisierung, die seiner Ansicht nach auch in Sachsen dringend nötig ist.

SPD behält Sechser-Team bei

Wie schon bei den Einzelgesprächen mit Grüne und FDP gehen die Sozialdemokrat*innen mit einem sechsköpfigen Team in die Gespräche mit den möglichen Koalitionspartnern.

Neben Kanzlerkandidat Olaf Scholz sowie den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans gehören dem Team außerdem an: Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich sowie Generalsekretär Lars Klingbeil. Die Gespräche finden statt im City Cube in Berlin, auf dem Messegelände.

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