Inland

Achtung, Knöllchen!

von Thomas Horsmann · 11. Juli 2013

In ihrem Job muss man einiges aushalten. Petra Hetzner ist Politesse in München und ihr Arbeitsplatz die Straße „Oft bedanken sich auch Leute für meine Hilfe, etwa wenn ihre Ausfahrt zugeparkt war“, sagt sie.

In meinem Job muss man mit Menschen umgehen können und darf nicht menschenscheu sein. Dann macht er Spaß. Man muss aber aushalten können, dass man als Politesse auch mal beschimpft wird. Aber es gibt genauso nette Leute, die sich für Hilfe bedanken, wenn zum Beispiel eine Ausfahrt zugeparkt war.

Dass ich Politesse geworden bin, liegt in der Familie – alle sind bei der ­Polizei. Zunächst war ich Versicherungsangestellte. Doch immer nur im Büro zu sitzen, hat mir nicht gefallen. Dann habe ich mich als Politesse, also als ­„Polizeibeschäftigte im Verkehrsdienst“, beworben und die Zusatzausbildung absolviert. Inzwischen bin ich schon sieben Jahre dabei und seit zwei Jahren stellvertretende Leiterin der Parküberwachung – da fällt dann doch wieder mehr Büroarbeit an.

Garant für gegenseitige Rücksichtnahme

Mein Arbeitsplatz ist die Polizeiinspektion 14 (Westend) München. Dort arbeite ich mit 15 Kolleginnen in drei Schichten, die um 8.30 Uhr, 11 Uhr oder 14.30 Uhr beginnen und je 8,5 Stunden dauern. Tagsüber bin ich in der Regel allein unterwegs, nachts in der Spätschicht sind wir zu zweit.

Im Unterschied zu den Politessen der Kommunalen Verkehrsüberwachung arbeiten wir Landesbedienstete eng mit den Kollegen vom Streifendienst der Polizei zusammen und schauen auch nach dem Rechten. Wenn irgendwas ist, verständigen wir die Streife.

Jede Schicht beginnt mit einer halben Stunde Innendienst. Da bearbeite ich Einsprüche gegen Strafzettel und die Abschleppberichte vom Vortag, darin wird genau die Situation geschildert, warum ein Wagen abgeschleppt wurde und ob der Wagen Schäden hatte. Außerdem leite ich die Daten der mobilen Datengeräte, mit denen wir die Strafzettel ausstellen, zur Verkehrsordnungswidrigkeitenstelle weiter.

Dann geht’s raus in den Bezirk, den ich kontrollieren soll. Da haben wir gewisse Schwerpunkte: Wir achten besonders auf die  Sicherheit und die sogenannte Verkehrsleichtigkeit, also die gegenseitigen Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer.

Nach drei Stunden Außendienst kehre ich zurück ins Revier zur Mittagspause. Es folgt eine Stunde Innendienst. Da arbeite ich ab, was am Vormittag angefallen ist. Dann geht es wieder für drei Stunden raus in den Bezirk.

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Thomas Horsmann

ist freier Journalist und Redakteur.

 

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