Parteileben

SPD-Doppelspitze: Warum sich zwei OV-Vorsitzende ihre Heimat zeigten

Wiebke Neumann kommt aus dem Harz, Sven Steinbach aus dem Ruhrgebiet. Gemeinsam sind sie Doppelspitze einer Abteilung (Ortsverein) in Berlin. Im Sommer zeigten sie sich gegenseitig ihre Heimat – und lernten dabei eine Menge.
von Kai Doering · 13. September 2022
Haben sich gegenseitig ihre Heimat-Ortsvereine gezeigt: Wiebke Neumann und Sven Steinbach, Vorsitzende der SPD Schöneberg-City
Haben sich gegenseitig ihre Heimat-Ortsvereine gezeigt: Wiebke Neumann und Sven Steinbach, Vorsitzende der SPD Schöneberg-City

Die Idee hatten sie am 1. Mai. Da waren Wiebke Neumann und Sven Steinbach erst ein paar Wochen als neue Doppelspitze der SPD-Abteilung Schöneberg-City im Amt. Abteilungen, so heißen in Berlin die Ortsvereine. „Wir haben uns gedacht, dass es schön wäre, die Heimat des anderen mal kennenzulernen“, erzählt Steinbach. Und so begannen sie ihre Reiseplanung.

Vom Harz nach Herne

Mitte August schließlich brachen sie auf. Von Berlin aus ging es in den Harz. Hier war Wiebke Neumann einst in den Ortsverein Ballenstedt-Falkenstein eingetreten, war auch einige Jahre lang dessen Vorsitzende. Inzwischen hat ihr Vater das Amt übernommen. Rund 20 Mitglieder zählt die SPD hier. Mit einigen von ihnen trafen sich Wiebke Neumann und Sven Steinbach zum Gespräch. Es ging um die Betreuung von Mitgliedern und die Gestaltung von Sitzungen. „Gerade die Jüngeren haben viel Lust, Verantwortung zu übernehmen“, zeigt sich Steinbach beeindruckt.

Nach einem Zwischenstopp in Wernigerode, wo Steinbach und Neumann den frisch gewählten Oberbürgermeister Tobias Kascha trafen, ging es weiter Richtung Westen, ins Ruhrgebiet. Hier, in Herne, hatte Sven Steinbach den Weg in die SPD gefunden, war Mitglied des Ortsvereins Herne Stamm geworden. Die OV-Vorsitzende Gaby Przybyl trafen sie ebenso wie den Herner Oberbürgermeister Frank Dudda.

Viel Zeit, sich besser kennenzulernen

Der empfing sie auf der „Cranger Kirmes“, eines des größten Volksfeste Deutschlands, das alljährlich im August stattfindet. „Wir haben mit Frank über die grüne Industrieregion, Stadtentwicklung und autofreie Kieze gesprochen – und dabei viele Gemeinsamkeiten zwischen Berlin und Herne festgestellt“, erzählt Wiebke Neumann. Für ihren Co-Vorsitzenden Sven Steinbach sei der Besuch auf der Kirmes „sehr emotional“ gewesen. „Als Jugendlicher war ich immer mehrere Tage dort“, erinnert er sich.

Voller Erinnerungen und Anregungen ging es so nach vier Tagen wieder zurück nach Berlin. Die rund 1.300 Kilometer zwischen Hauptstadt, Harz und Herne nutzten Neumann und Steinbach für viele Gespräche und Planungen der künftigen Abteilungsarbeit. „Wir hatten viel Zeit, uns zu unterhalten und uns besser kennenzulernen“, zieht Sven Steinbach eine durchweg positive Bilanz des Roadtrips. Klar, dass die Gegenbesuche in Berlin nicht lange auf sich warten lassen werden.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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