Parteileben

20.000 Euro in 20 Tagen: Amthor-Gegner Malottki erreicht Spendenziel

20.000 Euro Kleinspenden in drei Wochen – das war das Ziel von Erik von Malottki. Nun ist klar: Der SPD-Gegenkandidat von Philipp Amthor hat es geschafft, die Summe per Crowdfunding zu sammeln. Das Geld soll nicht nur in seinen Wahlkampf fließen.
von Kai Doering · 12. Juli 2021
Hat sein erstes Spenden-Ziel erreicht: SPD-Bundestagskandidat Erik von Malottki
Hat sein erstes Spenden-Ziel erreicht: SPD-Bundestagskandidat Erik von Malottki

„Mir wurde gesagt, Wahlkampffinanzierung geht nur mit Großspenden und einem guten Draht zu reichen Geldgeberinnen und Geldgebern“, erinnert sich Erik von Malottki. Der 35-Jährige kandidiert in Mecklenburg-Vorpommern für den Bundestag – im selben Wahlkreis wie Philipp Amthor. Der CDU-Abgeordnete war durch einen Lobby-Skandal um das amerikanische Unternehmen „Augustus Intelligence“ in Verruf geraten war., trotzdem wurde er für die Union in Mecklenburg-Vorpommern Spitzenkandidat im Bundestagswahlkampf.

Mehr als 20.000 Euro in 20 Tagen

 „Ich kann nicht auf Großspenden einiger weniger Unternehmen oder vermögender Privatpersonen setzen“, sagt dagegen Erik von Malottki. „Daher bitte ich die vielen Menschen, die mit mir gemeinsam die Politik im Bund verändern wollen, um Unterstützung für meine Kampagne.“ Mitte Juni startete er deshalb eine Crowdfunding-Aktion: Innerhalb von 20 Tagen sollten 20.000 Euro von 1.000 Spender*innen zusammenkommen, per Spenden-Tool auf der Internetseite, per SMS oder direkter Überweisung.

Nun ist klar: Es hat geklappt, von Malottki hat das Geld zusammenbekommen. Am Ende waren es nach drei Wochen sogar 20.415 Euro, allerdings von „nur“ 326 Unterstützer*innen. Jede*r gab damit im Durchschnitt knapp 63 Euro. „Die Leute wollen keine Millionärinnen oder korrupten Lobbyisten für dubiose Unternehmen im Bundestag und sind dafür auch zum Spenden bereit“, folgert von Malottki. „Wir haben damit für ganz Deutschland bewiesen: Ein starker Wahlkampf ist mit viel Engagement und Einsatz ohne das Geld von reichen Gönnern möglich.“

Ein Teil des Geldes wird gespendet

Allerdings will Erik von Malottki nun noch mehr. „Wir wollten mindestens 1.000 Spenderinnen und Spender von unserer Kampagne überzeugen“, erinnert er. Deshalb gehen er und sein Wahlkampfteam nun in „die zweite Phase unserer Crowdfunding-Kampagne“. Das Ziel: bis Mitte August weitere 674 Kleinspender*innen gewinnen. „Wir wollen zeigen, dass bereits mit einem Beitrag von fünf oder zehn Euro jede Person einen Einfluss darauf nehmen kann, wer im Wahlkampf den Ton angibt“, sagt von Malottki.

Das gesammelte Geld soll auch nicht allein in den Wahlkampf fließen. 15 Prozent will Erik von Malottki an gemeinnützige Projekte und Vereine im Wahlkreis spenden. Ein Drittel der eingesammelten Gelder will er zudem für konkrete Aktionen im Wahlkreis nutzen und nicht in Info-Material oder Wahlplakate investieren.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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