Kultur

Auschwitz-Album: 193 Fotos erinnern im Willy-Brandt-Haus an Holocaust

Das „Auschwitz-Album“ ist eines der wichtigsten Dokumente des Holocausts. Die Fotos aus dem Vernichtungslager sind nun in der SPD-Parteizentrale in Berlin zu sehen.
von Kai Doering · 27. Januar 2022
Einzigartiges Zeugnis des Holocausts: Die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil mit dem israelischen Botschafter Jeremy Issacharoff in der Ausstellung „Auschwitz – Ein Ort dieser Erde“
Einzigartiges Zeugnis des Holocausts: Die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil mit dem israelischen Botschafter Jeremy Issacharoff in der Ausstellung „Auschwitz – Ein Ort dieser Erde“

Die 193 Fotos zeigen die grausame Perfektion der Abläufe im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Detail. Von der Ankunft im Viehwaggon über die Selektion an der „Rampe“ bis kurz vor der Ermordung in der Gaskammer. Entdeckt wurden die Aufnahmen in einem Fotoalbum im Konzentrationslager Dora-Mittelbau im Harz. Die Holocaust-Überlebende Lili Jacob fand das Album zufällig in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Später übergab sie es der Gedenkstätte Yad Vashem. Das „Auschwitz-Album“ gilt heute als das einzige erhaltene fotografische Zeugnis der Vorgänge im Vernichtungslager.

Klingbeil: Müssen aus der Geschichte lernen

„Dank der Geistesgegenwärtigkeit von Lily Jacob können wir heute überhaupt ansatzweise nachvollziehen, was es geheißen haben muss, in Auschwitz anzukommen, selektiert und für den Massenmord vorbereitet zu werden“, sagte Jeremy Issacharoff am Dienstag im Berliner Willy-Brandt-Haus. Der Botschafter des Staates Israels in Deutschland eröffnete dort gemeinsam mit den SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil sowie Schatzmeister Dietmar Nietan die Ausstellung „Auschwitz – Ein Ort dieser Erde“, in der die Aufnahmen des „Auschwitz-Albums“ gezeigt werden. Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus hat diese in die SPD-Parteizentrale geholt.

„Ich bin unglaublich dankbar, dass wir als Sozialdemokratie eine enge Verbindung zu Israel und zu unseren Schwesterparteien in Israel haben. Das ist nach dieser Historie keine Selbstverständlichkeit“, sagte SPD-Chef Klingbeil beim Besuch der Ausstellung. „Wir müssen aus dieser Historie lernen, dass wir uns Hass, Hetze, Antisemitismus und jeder Form von Rassismus aktiv entgegenstellen müssen. Schon an ihrem Anfang.“

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Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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