Krieg in der Ukraine: Wo am Jahrestag für Frieden demonstriert wird
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Es war ein Schock, dessen Wellen bis nach Deutschland reichten. Als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine überfiel, dauerte es nur wenige Stunden bis hierzulande die ersten Demonstrationen für Frieden stattfanden. Bereits in den Tagen zuvor hatten Demonstrant*innen vor der russischen Botschaft in Berlin Mahnwachen abgehalten. Am 27. Februar, drei Tage nach Kriegsbeginn, gingen in der Hauptstadt mehr als 100.000 Menschen für den Frieden auf die Straße.
Groß-Demo am Brandenburger Tor
Zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns finden überall in Deutschland erneut Demonstrationen statt. Berlin ist auch diesmal wieder ein Zentrum. Es sind zahlreiche Kundgebungen und Demonstrationszüge angemeldet, vor allem rund um das Brandenburger Tor. Die größte Demonstration ist unter der Überschrift „Full Scale Freedom“ für den Nachmittag des 24. Februar geplant. Vom „Café Kyiv“ in Friedrichshain führt ein Demonstrationszug ab 16 Uhr zum Brandenburger Tor. Hier ist für etwa 18 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant, bei der u.a. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sprechen wird.
Doch auch schon am 23. Februar gibt es in Berlin Veranstaltungen: Ab 15:30 Uhr demonstriert eine Greenpeace-Gruppe vor der russischen Botschaft „Unter den Linden“. Eine Stunde später veranstaltet „Memorial Deutschland“ am selben Ort eine Lesung zu den Toten des Krieges. Für den Abend ist um 19 Uhr ein Friedensgebet für die Ukraine in der St.-Marien-Kirche in Mitte geplant. Auch an diesem wird Franziska Giffey teilnehmen.
Kundgebung in Kiews Partnerstadt
In Leipzig findet am Jahrestag des Kriegsbeginns eine Solidaritätskundgebung auf dem Augustusplatz statt. Leipzig ist eine der Partnerstädte der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Beginn auf dem Augustusplatz ist um 17 Uhr. Als Redner*innen werden u.a. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und Sachsen Sozialministerin Petra Köpping (SPD) erwartet. Gegen 18:30 soll dann ein Demonstrationszug über den Innenstadtring beginnen.
Große Symbolkraft hat eine Aktion der beiden Städte Osnabrück und Münster. Wo im 17. Jahrhundert mit dem „Westfälischen Frieden“ der 30-jährige Krieg beendet wurde, wird es am 24. Februar eine „Friedenskette“ von Stadt zu Stadt geben. Die Strecke, die allein mit Menschen, die sich an den Händen halten, überbrückt werden soll, beträgt 50 Kilometer. Nötig sind dafür rund 25.000 Teilnehmer*innen. Neben einer Schweigeminute soll gemeinsam das Lied „Give Peace a Chance“ gesungen werden.
Friedensdemo im Hofgarten
„Hamburg steht still“ lautet das Motto in der größte deutschen Hansestadt. Im gesamten Stadtbegiet sollen die Menschen um zwölf Uhr für eine Gedenkminute innehalten. Der Nahverkehr wird stillstehen. Auch am Hamburger Flughafen wird der Betrieb eine Minute lang ruhen. In den öffenltichen Schwimmhallen wir im Anschluss an die Schweigeminute die ukrainische Nationalhymne gespielt, im Hafen werden Schiffshörner ertönen. In Bremen rufen alle in der Bürgerschaft vertretenen Parteien außer der AfD zu einer Demonstration auf dem Marktplatz auf. Beginn ist um 15:30 Uhr.
In Leverkusen halten die Jusos, die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen und die Junge Union am 24. Februar vor dem Rathaus eine Kundgebung ab. Beginn ist um 18 Uhr. In Bonn beginnt am selben Tag um 17 Uhr eine Friedensdemo im Hofgarten. Um 18 Uhr findet auf dem Marktplatz eine parteiübergreifende Kundgebung statt. In Dresden findet eine Friedenskundgebung auf dem Neumarkt statt. Los geht es um 16:30 Uhr. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wird per Video zugeschaltet. Im Anschluss finden eine Lichterkette und ein Friedensgebet in der Frauenkirche statt.
Eine Übersicht über weitere Demonstrationen gibt es hier.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.