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Hocker statt Höcke: Mitmach-Aktion gegen die AfD

Bei der Bundestagswahl könnte die AfD ein zweistelliges Ergebnis erhalten. Mit einer Mitmach-Aktion kann jede*r Flagge gegen die rechtspopulistische Partei zeigen. Im Zentrum steht Rechtsextremist Björn Höcke.
von Kai Doering · 26. September 2021
Keine Stimme für die AfD: Auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans beteiligt sich an der Aktion „Hocker statt Höcke“.
Keine Stimme für die AfD: Auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans beteiligt sich an der Aktion „Hocker statt Höcke“.

Der Aufschrei war groß als der AfD 2017 erstmals der Einzug in den Bundestag gelang. Vier Jahre später wurde im Wahlkampf kaum über die Partei gesprochen, von denen einiges Landesverbände inzwischen vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Umfragen sehen sie dennoch stabil im zweistelligen Bereich.

„Die Tatsache dass die Wahl spannend geworden ist und auf Scholz oder Laschet hinausläuft, hat die AfD an den Rand der Öffentlichkeit gerückt. Sie ist deshalb aber nicht weniger gefährlich“, sagt Rainer Opolka. Einst hat er Taschenlampen hergestellt. Heute arbeitet er als Buchautor und bildender Künstler. Die Aufklärung über die AfD ist ihm schon länger ein Anliegen. „Die AfD versucht, sich ein bieder-normales Mäntelchen umzuhängen. Darunter verbirgt sich aber der Hass auf ‚das System‘, ‚die Migranten‘, die ‚Demokratie‘, sagt Opolka. „Wir dürfen uns da nicht täuschen.“

„Keine Stimme für die AfD!“

Er hat deshalb die Aktion „Hocker statt Höcke“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Ein Hocker ist ein nützlich Ding. Wozu aber ist ein Höcke da?“ ruft Opolka dazu auf, Selfies zu machen (am liebsten mit einem Hocker) und zusammen mit einem Statement in den sozialen Medien zu posten. Auf der Internetseite der Kampagne gibt es einen Foto-Generator dafür. Beteiligt haben sich bereits u.a. die Musiker Sebastian Krumbiegel und Dr. Motte, aber auch SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.

„Erstens geht es darum, die Bevölkerung über die ‚nicht normale‘ Politik der AFD aufzuklären“, erklärt Rainer Opolka in Anspielung auf den AfD-Slogan „Deutschland. Aber normal.“ das Ziel der Aktion. „Und zweitens um die Botschaft ‚Keine Stimme für die AfD!‘“ Warum aber steht Björn Höcke, der bei der Bundestagswahl gar nicht antritt, im Mittelpunkt? „Björn Höcke ist der Kopf des rassistisch-völkischen Flügels der AfD“, erklärt Opolka. Und „Der Flügel“ sei „inzwischen nicht einfach nur ein Teil der AfD, sondern eine die ganze Partei dominierende rechtsextreme Strömung“.

„Die rechte Gefahr ist nicht aus der Welt.“

Klar, dass der AfD Opolkas Aktion nicht gefällt. Direkte Reaktionen habe es zwar keine gegeben. „Aber es gibt um zehntausend Hasskommentare im Netz. Die Rechtspopulisten schäumen vor Wut.“ Für Rainer Opolka ist das ein Ansporn auch nach der Bundestagswahl mit „Hocker statt Höcke“ weiterzumachen. „Mit der Wahl am 26. September ist die rechte Gefahr ja keineswegs aus der Welt.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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