Demokratie unter Druck: Was gegen Populist*innen getan werden kann
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Die Veranstalter*innen hatten mit etwa 1.000 Besucher*innen gerechnet, doch es kamen zwanzig bis dreißigtausend. Menschen aus Frankreich, Großbritannien, Polen und natürlich den deutschen Kleinstaaten kamen Ende März 1832 auf dem Hambacher Schloss im heutigen Rheinland-Pfalz zusammen, um Forderungen nach Freiheit, freier Meinungsäußerung und nationaler Einheit Nachdruck zu verleihen. Es war die bis dahin größte politische Massenveranstaltung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Demokratie unter Druck
„Trotz Unterdrückung der Hambacher Bestrebungen fußt unser heutiges Europa auf genau diesen demokratischen Werten“, schrieb der Vorsitzende der deutschen SPD-Abgeordneten im Europaparlament, Jens Geier, im vergangenen Jahr in einem Gastbeitrag zum 190. Jahrestag des „Hambacher Festes“. In diesem Sinne lädt die Friedrich-Ebert-Stiftung vom 15. bis 16. Juni bereits zum driten Mal zum „Hambacher Demokratiedialog“ auf das Schloss ein.
Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft werden darüber diskutieren, wie die Demokratie vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg, steigender Preise und einer erstarkenden Rechten verteidigt werden kann. Politischer Stargast ist der ehemalige französische Präsident Francois Hollande.
Wie Populist*innen arbeiten
Per Livestream können Interessierte am ersten Konferenztag an der Veranstaltung teilnehmen. (Um den Link zum Livestream zu erhalten, kann man sich hier registrieren.) Die israelische Soziologin Eva Illouz wird erklären, wie Populist*innen Gefühle wie Abscheu und Angst dafür einsetzen, die Demokratie zu zerstören. Der schwedische Politikwissenschaftler Staffan Lindberg, die indische Europawissenschaftlerin Ummu Salma Bava, der frühere estnische Außenminister Sven Mikser und die polnische Journalistin Karolina Zbytniewska diskutieren im Anschluss, ob sich die Welt in einem Systemkampf zwischen Demokratien und Autokratien befindet. Alle Gespräche finden auf Englisch statt.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.