Geschichte

Wie das SPD-Parteibuch rot wurde

von Die Redaktion · 26. Januar 2006
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Im Prager Exil wurden Mitgliedskarten in dunkelrosa ausgegeben. Sie trugen keine Namen, vielleicht weil sie als Einlage ins alte Mitgliedsbuch gedacht waren. Nach 1945 druckte man für die neuen und alten Mitglieder provisorische Mitgliedsbücher oder griff auf Vorräte zurück, die in der Nazizeit mit großem Risiko versteckt worden waren. Im Bezirk Westliches Westfalen wurden nach März 1948 allerdings schon solche mit einem roten Pappumschlag verteilt. Diese rote Farbe setzte sich später (leicht variiert) durch. Doch gab es Ausnahmen: in Berlin z.B. hatten Mitgliedsausweise in den 60er-Jahren einen grünen Plastikeinband; in Hamburg waren sie zwar rot, besaßen aber eine braune Hülle.

Ende der 50er-Jahre bis zirka 1976 gab es die blauen Parteibücher der "Generation Willy". Dann wechselte die Farbe von Orange stufenweise zum heutigen Rot. Im Parteibuch waren die Quittungsfelder für den Beitragsnachweis abgedruckt, in der Regel das Bezirksstatut und oft auch das Grundsatzprogramm. Für Spenden wurden Sondermarken ausgegeben. Auch sie finden sich in den Parteibüchern.



Quelle: vorwärts 11/2003

Manuela Gadow

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