Stephan Born gehörte zu den Gründungsvätern der Arbeiterbewegung und kämpfte für die 48er-Ideen.
Das vom "Bundestag" (Organ des 1815 gegründeten deutschen Bundes) verhängte Verbot war der erfolglose Versuch, die sozialen Ideen der Revolution von 1848 auszulöschen. In den 1890er-Jahren
blickte Born in seinen "Erinnerungen eines Achtundvierzigers" auf eine "starke Arbeiterpartei" in Deutschland und stellte stolz fest: ,,Das ist der Sieg der Ideen. (...) Wir haben nicht vergeblich
gerungen."
Wie zahlreiche Gründungsväter der Arbeiterbewegung war Born Handwerker.
Der Schriftsetzer lernte als Wanderbursche sozialistische Ideen und Persönlichkeiten kennen, darunter Marx und Engels in Paris. Nach Ausbruch der Februarrevolution 1848 in Frankreich
beteiligte er sich als Publizist und Organisator aktiv an der Revolution in Deutschland. Als Vorläufer der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung verband die "Arbeiterverbrüderung" schon 1848 die
ökonomisch-soziale Interessenvertretung der Arbeiter mit dem Kampf für politische Freiheit und Demokratie. Ein Rundschreiben vom 18. September 1848 appelliert an die Solidarität: "Deutschlands
Arbeiter müssen dahin streben, eine moralische Macht im Staate zu bilden. ... Seid einig, dann seid Ihr stark". Nach dem Scheitern des Aufstands im Mai 1849 in Dresden floh Born in die Schweiz, wo
er als Journalist und Universitätsprofessor bis zu seinem Tod 1898 lebte.
Von Horst Heimann
Quelle: vorwärts 8/2004