Luise Zietz kämpfte als erste Frau im SPD-Parteivorstandsie für Frauenrechte
Am 25. März 1865 in Bargteheide (Holstein) geboren siedelte Luise Zietz nach einer von Armut geprägten Kindheit nach Hamburg um. Dort fand sie Anschluss an die Arbeiterbewegung. Schnell
machte sie sich mit ihren organisatorischen Fähigkeiten und scharfsinnigen Reden einen Namen. 1908 wurde sie als erste Frau in den SPD-Parteivorstand gewählt. Sie war zuständig für Frauenarbeit. In
zahlreichen Reden prangerte sie die Lage der Frau in der Arbeitswelt an und setzte sich für das Frauenwahlrecht ein. Auf ihr Betreiben wurde 1911 der internationale Frauentag auf den 19. März (ab
1921: 8. März) festgelegt.
Als Kriegsgegnerin war Luise Zietz 1917 an der Gründung der USPD beteiligt. 1919 ergriff sie - als zweite Frau nach Marie Juchacz - in der Nationalversammlung das Wort. Ab 1920 war sie
Reichstagsabgeordnete. Zu ihrem 30. Todestag schrieb der "Neue Vorwärts": "Das Andenken und der Geist dieser selbstlosen Frau sollte unter den sozialdemokratischen Frauen lebendig erhalten werden."
Von Susanne Lutz
Quelle: vorwärts 4/2005