Innerhalb der SPD, für die er im Reichstag und im Badischen Landtag saß, gehörte Frank anfangs zu den Parteilinken, bis er zu den so genannten Revisionisten wechselte und mit August Bebel
über Kreuz geriet. Doch er bekämpfte weiterhin unversöhnlich das in Preußen herrschende Dreiklassenwahlrecht. Wiederholt drängte er die Partei, dagegen einen Generalstreiks auszurufen. Mit dieser
Forderung scheiterte der Gründer und Redakteur der "Jungen Garde" jedoch auf zwei Parteitagen.
1913/14 hatte er zwei Friedenskonferenzen deutscher und französischer Parlamentarier in der Schweiz mit initiiert. Die Tragik dieses Antimilitaristen: Als erster Reichstagsabgeordneter
überhaupt hatte sich Ludwig Frank freiwillig zu den Fahnen gemeldet. Am 3. September 1914 fiel er beim Angriff auf Noissoncourt. Dieser frühe Tod verhinderte sein weiteres Wirken für die deutsche
Demokratie. Die Zitate im ersten Satz stammen aus zeitgenössischen Nachrufen.
Jens Reimer Prüss
Quelle: vorwärts Sonderausgabe, Parteitag 11/2005
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