Geschichte

Lindenstraße 2-4: Erinnerungsort der Sozialdemokratie

von Katharina Genz · 22. April 2013

In Berlin-Kreuzberg erinnern drei Stelen an die ehemalige SPD-Parteizentrale und das Verlagshaus des vorwärts. 1933 wurden die Gebäude von den Nazis besetzt und später im Krieg zerstört.

Zwischen Franz-Klühs-Straße und Lindenstraße wurde am Montag dem 1902 errichteten ‚Zentrum der Sozialdemokratie’ gedacht. Zu den Erinnernden zählten Mitglieder der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, der Partei und Mitarbeiter der vorwärts-Verlagsgesellschaft. Anlass war die Enthüllung dreier Stelen, die den Ort der ehemaligen SPD-Parteizentrale, der Parteischule, des Archivs und des Verlagshauses des vorwärts markieren.

Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Manuela Schwesig und Olaf Scholz, Stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, sowie die Schatzmeisterin der SPD Barbara Hendricks enthüllten das Denkmal.

Kapitel deutscher Geschichte

„Ich freue mich und bin dankbar, dass wir heute an diesem Ort zusammen gekommen sind, um an ein wichtiges Kapitel der deutschen und der sozialdemokratischen Geschichte zu erinnern,“ erklärte Hendricks.

1933 wurden die Häuser in der Lindenstraße von der SA gestürmt. Die NSDAP ließ die Sozialdemokratische Partei verbieten, die Parteispitze enteignen und ihre Anhänger verfolgen. Mit der systematischen Verfolgung von Demokraten schien für die SPD alles verloren.

Historisches Erbe

Hendricks erläuterte die Lehre aus den Folgen des NS-Regimes. Sie betonte das historische Erbe einer Partei, die bereits während der Weimarer Republik und im Kaiserreich „viel mehr als eine Partei, sondern eine breite und gut organisierte soziale Bewegung“ war.

Im Jubiläumsjahr der SPD sei es den Sozialdemokraten wichtig, an diesen historischen Ort zu erinnern und der Opfer, die für die Demokratie in Deutschland gebracht wurden, zu gedenken. Demokratie sei nur dann lebendig, wenn sie zur Lebensweise werde, bei Wahlen, in Kommunen, Betrieben, Schulen und Vereinen. „Und genau daran arbeitet die Sozialdemokratie auch im 150. Jahr ihres Bestehens weiter: an einer lebendigen Demokratie!“, erklärte Hendriks.

Für das Projekt kooperierte die SPD mit dem Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain.

Autor*in
Katharina Genz

ist Volontärin in der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz und absolviert zurzeit ein Praktikum beim vorwärts (2013).

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