Geschichte

Herbert Wehner (1906 - 1990)

von Die Redaktion · 11. November 2005
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Wehner hatte damit Anfang 1966 die Rolle eines inoffiziellen Parteichefs. Als Willy Brandt aber im Juni 1966 auf dem Dortmunder Parteitag fast einstimmig wiedergewählt wird, übernimmt er wieder die Führung der Partei. Wehner tritt in die Stellvertreterrolle zurück. Doch auch hier hat er maßgeblichen Einfluss. Versuche, eine sozial-liberale Koalition zu bilden, bekämpft er, angesichts der schwachen Mehrheit beider Parteien im Bundestag, als unverantwortlich. Stattdessen wird Wehner einer der Architekten der Großen Koalition mit der Union. Er selbst tritt in die neue Bundesregierung ein und wird Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen. Er bemüht sich um Verhandlungen mit der DDR, wird dabei jedoch von Kanzler Kiesinger und der Union gebremst.

Nach der Bundestagswahl 1969 vereinbaren der SPD-Parteivorsitzende Willy Brandt und FDP-Chef Walter Scheel noch in der Wahlnacht die Bildung einer sozial-liberalen Koalition, gegen den Rat Herbert Wehners, der sich aber nun nicht mehr durchsetzen kann. Er übernimmt im Oktober 1969 von Helmut Schmidt das Amt des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, das er die ganzen dreizehn Jahre der sozial-liberalen Koalition innehaben wird.

Lars Haferkamp

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