Geschichte

Gedenken an die Opfer rechter Gewalt in Solingen

von Carl-Friedrich Höck · 29. Mai 2013

Deutschland war fassungslos: Vier Neonazis – der jüngste war  14 – hatten in Solingen das Haus der Familie Genç in Brand gesetzt. Zwei junge Frauen und drei Mädchen starben – fünf Mitglieder einer Familie.

„Ich habe fünf Blumen verloren“, sagte Mevlüde Genç damals  - ihre beiden Töchter Gürsun und Hatice, ihre Enkelinnen Hülya und Sayime und ihre Nichte Gülestan, die durch das Feuer ums Leben gekommen waren. Aus ihrem Schmerz erwuchs kein Hass. Die heute 70-Jährige setzt sich seit vielen Jahren für Versöhnung und Verständigung zwischen Deutschen und Türken ein.

Rechtsextreme Anschläge in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und Mölln waren Solingen vorangegangen. Rassistischer Menschenhass war und ist in Deutschland weiter verbreitet, als sich viele eingestehen wollten. Mehr als 150 Menschen sind seit der Wiedervereinigung in unserem Land durch rechte Gewalt getötet worden.

„Die NSU-Morden zeigen: Von einer rassismusfreien Gesellschaft sind wir weit entfernt“, konstatiert der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland Kenan Kolat heute.  „Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus sind eine Kampfansage an uns alle, an unsere demokratischen Grundüberzeugungen und Werte und an eine freie und friedliche Gesellschaft“, so die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz 20 Jahre nach den Morden von Solingen.

Bilder von Solingen

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Carl-Friedrich Höck

arbeitet als Redakteur für die DEMO – die sozialdemokratische Fachzeitschrift für Kommunalpolitik.

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