Am 1. Dezember 2010 wurde im Rathaus Berlin-Kreuzberg die Ausstellung: "
Menschlichkeit und Gerechtigkeit verpflichtet - Der Politiker und Freidenker Adolph Hoffmann" eröffnet. Der
humanistische Verband Berlin Brandenburg nahm den 80. Todestag des Sozial- und Bildungspolitikers zum Anlass, diese Ausstellung zu konzipieren. Unter
anderem waren die Urenkelin und die Ururenkelin Hoffmanns bei der Eröffnung zugegegen.
Einen würdigen Einstieg in die Veranstaltung gelang den beiden Musikerinnen Christiane Obermann und Johanna Arndt. Mit Stücken wie dem "Stempellied" von Hanns Eisler und David Weber und
Kurt Tucholskys "Der Graben" versetzten sie die Zuhörer in die Zeit der wirtschaftlichen Not, vor allem der Arbeiter. Adolph Hoffmann (22.3.1858-1.12.1930) wurde geprägt durch diese Not. Er
stammte selbst aus armen Verhältnissen, war nichtehelich geboren und früh verwaist, musste schon mit neun Jahren selbst für seinen Unterhalt aufkommen. Mit seinem vermeintlichen Schicksal und
den herrschenden politischen Verhältnissen fand er sich jedoch nicht ab. Stattdessen wurde er politisch aktiv und eignete sich autodidaktisch jenes Wissen an, das ihm aufgrund seiner Herkunft
eigentlich verwehrt blieb. So gelingt ihm der Aufstieg. Er wird Autor und Verleger, Stadtverordneter in Berlin, Landtags- und Reichstagsabgeordneter und schließlich, wenn auch nur kurzzeitig,
preußischer Kultusminister. Sein Leben lang setzt er sich für die Menschen in seiner Umgebung ein.
Der Vorsitzender des Humanistischen Verbands Berlin Brandenburg Dr. Bruno Osuch sagte, dass Hoffmann ein humanistischer Vordenker war, der sich "für die Trennung zwischen Kirche und Staat" einsetzte und "für die Gleichbehandlung säkularer Weltanschauungsgemeinschaften." Hoffmanns Thesen seien "wichtig und immer noch aktuell".
Die Ausstellung, die aus mehreren Tafeln besteht, die den Lebensweg Adolph Hoffmanns verfolgen, wird noch bis zum 06. Januar 2011 im Berliner Rathaus Kreuzberg zu sehen sein. Siegfried
Heimann, Vorsitzender der historischen Kommission der Berliner SPD, erwägt die Ausstellung eventuell in das
Berliner Kurt Schumacher Haus (Sitz des SPD-Landesverabdnes Berlin) weiterwandern zu lassen.