Die Welt gedenkt des Massakers von Srebrenica
Bis heute ist es unvergessen: Das Massaker von Srebrenica während des Bosnien-Krieges 1995. Damit dies auch künftig so bleibt, wird heute der Gedenktag des Genozids in Srebrenica begangen.
Morde nicht spontan sondern systematisch geplant
Im Juli 1995 werden in der Gegend von Srebrenica über 8000 bosnische Männer im Alter zwischen 13 und 78 Jahren ermordet. Die Täter sind Soldaten der serbischen Republik Srpska, serbische Polizisten und Paramilitärs. Ihre Untaten gehen über Tage. Sie sind nicht spontan, sondern systematisch geplant. Die Täter verscharren ihre Opfer in Massengräbern. Durch wiederholte Umbettungen in den folgenden Wochen sollen die Taten verschleiert werden. Vergeblich.
All das geschieht in Anwesenheit von UN-Blauhelmsoldaten, die das Massaker nicht verhindern können. Eines der bittersten Kapitel in der Geschichte der Vereinten Nationen. Gerade deshalb ist es der UN besonders wichtig, die Verbrechen aufzuklären und wenn möglich die Schuldigen zu bestrafen.
UN-Gerichtshöfe: Es war Völkermord
Das UN-Kriegsverbrechertribunal, der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag, klassifiziert das Massaker von Srebrenica in diversen Urteilen gegen serbische Kriegsverbrecher eindeutig als Völkermord. Auch der Internationale Gerichtshof der UN bewertet die Verbrechen als Völkermord. Eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, die das Massaker ebenfalls als Völkermord verurteilt, scheiterte im Jahr 2015 an einem Veto Russlands.