50 Jahre Kniefall: Briefmarke erinnert an Brandts große Geste
Es war eine Geste, die Geschichte schrieb. Am 7. Dezember 1970 besuchte Willy Brandt unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen der Bundesrepublik und Polen das Ehrenmal für den Aufstand im Warschauer Ghetto im Jahr 1943. Spontan und vollkommen unerwartet sank der Bundeskanzler vor dem Ehrenmal auf die Knie und verharrte in Demut. Die Bilder des „Kniefalls von Warschau“ gingen um die Welt und wurden zu einer Ikone der deutsch-polnischen Aussöhnung und der „Neuen Ostpolitik“ der Brandt-Regierung.
Ein Sonderstempel zur „Neuen Ostpolitik“
Kurz vor dem 50. Jahrestag erinnert ab dem 3. Dezember eine Briefmarke an die große Geste. Sie zeigt den knienden Brandt von der linken Seite vor den Stufen des Ehrenmals. Von den Kränzen und den Menschen im Hintergrund ist nur wenig zu erkennen. Gestaltet hat die Marke der Designer Wilfried Korfmacher, Professor für Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Düsseldorf. 2012 hatte Korfmacher bereits eine Briefmarke zum 100-jährigen Jubiläum der Deutschen Nationalbibliothek entworfen.
Die Briefmarke zum Kniefall hat einen Portowert von 110 Cent und kann etwa zum Frankieren eines Standardbriefs ins Ausland verwendet werden. Sie ist ab dem 3. Dezember in allen Postfilialen erhältlich. Zum Erstausgabetag findet eine gemeinsame Aktion von Deutscher Post, Willy-Brandt-Haus Lübeck und Stadt Lübeck im dortigen „Kontorhaus“ statt. Die Briefmarke kann dort inklusive Sonderstempel gekauft werden, der die „Neue Ostpolitik“ Brandts zum Thema hat. Sammler*innen können sie zwischen 11 und 18 Uhr in Kontorhaus erhalten.
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.