So sieht die Presse die erste SPD-Regionalkonferenz in Saarbrücken
Ute Grabowsky/photothek.net
ARD-Morgenmagazin: Mit Temperament, Eifer und Lust
„Es war eine sehr muntere Diskussion, sehr fair der Umgang der Kandidaten untereinander, es war zeitweise richtig interessant. Die meisten Vorschläge waren zwar schon bekannt, aber wie sie präsentiert wurden, mit welchem Temperament, mit welchem Eifer und mit welcher Lust, das war gestern Abend ein Alleinstellungsmerkmal, was man in den letzten Jahren bei der SPD so nicht immer gespürt hat.
spiegel.de: In der SPD steckt noch Leben
„Die Castings könnten die Partei beleben“, so die Online-Plattform des Nachrichtenmagazins. Danach „hinterließ das Treffen in Saarbrücken vor allem einen Eindruck: In der SPD steckt noch Leben. Zweieinhalb Stunden diskutierten die Genossen über Grundrente, Klimaschutz und Steuerpolitik. Mehr als 700 Besucher, sicher vor allem Sozialdemokraten, waren gekommen, deutlich mehr als vom saarländischen Landesverband erwartet. Die Stühle im Congress-Zentrum reichten nicht aus, auch die Gäste, die stehen mussten, blieben bis zum Ende. … Insgesamt fiel auf: Die Kandidaten gingen sehr fair miteinander um – und hielten sich an die Spielregeln.“
RND: SPD ist zu Recht stolz auf gelungenen Auftakt
„Der Start der SPD-Castingshow ist geglückt“ titelt das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über seinem Kommentar. „Die erste Vorstellungsrunde der Kandidaten für den SPD-Vorsitz war spannender als gedacht. Die SPD ist zu Recht stolz auf den gelungenen Auftakt.“ … „Manch ein Genosse zog gar den ganzen Prozess der Vorsitzendensuche in Zweifel. Nach der ersten Vorstellungsrunde im Rahmen einer Regionalkonferenz in Saarbrücken war davon keine Rede mehr. Im Gegenteil: Im Netz und in der Halle überwogen Erleichterung und auch ein bisschen Stolz. Zu Recht. Die Auftaktveranstaltung des Bewerbungsmarathons war spannend, informativ und machte Lust auf mehr.“
tagesschau.de: Die Wiederbelebung einer Volkspartei
„Die SPD-Seele lebt noch“, titelt der Kommentar von tagesschau.de. „Eine Veranstaltung voller Überraschungen war die erste SPD-Regionalkonferenz: Es präsentierte sich eine selbstkritische, nachdenklich, leidenschaftliche Partei. … Sie lebt noch die sozialdemokratische Seele. Sie ist noch da, mit leichten Stellen im Blech, aber tiefer Grundierung: die Ehre, Sozialdemokrat zu sein. ... Das kompliziert anmutende Format – es hat funktioniert. 17 Kandidaten, die viel mit und weniger übereinander sprachen. … Es war ein Abend voller Respekt. … In Saarbrücken hat sie begonnen – die Wiederbelebung einer Volkspartei. Sehr ehrlich wirkte das.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Mit Leidenschaft für die SPD
Die FAZ überschreibt ihren Beitrag über die SPD-Regionalkonferenz in Saarbrücken mit der Titelzeile „Mit Leidenschaft und wenig Redezeit“. „Dabei wurden von einem überaus freundlichen und fairen Publikum an der Saar große Reden geschwungen, mit Leidenschaft für die SPD geworben – und natürlich für die Bewerber selbst. … Nach dem ersten Diskussionsabend wollten nur ausgemachte Wettprofis auf den Ausgang des Gesamtverfahrens setzen. Es ist ja auch noch viel Zeit. Die lange Reise des oder der künftigen Vorsitzenden, die an Ort und Stell mit dem historischen Langen Marsch des Großen Vorsitzenden verglichen wurde, hat noch viele Stationen.“
cicero.de: Mehr drauf, als man ihnen zugetraut hätte
Unter der Überschrift „Sozis großes Speed Dating“ heißt es: „Mit großem Interesse schaut die Republik darauf: Livestreams laufen, das Fernsehen zeigt die Konferenz, auf Social Media begleitet die SPD die Veranstaltung. Ein echter Sozi-Showdown.“ cicero.de entdeckt „viel Gutes“ auf der Regionalkonferenz: „Unter den Pärchen und einem Einzelkandidat hat man an diesem Abend in Saarbrücken viel Unerwartetes entdecken können. … Die Sozialdemokratie ist womöglich doch noch nicht tot. Und die ein oder anderen Genossen haben vielleicht doch mehr drauf, als man ihnen zugetraut hätte.“
Bild: Keiner hat gelabert, keiner überzogen
„Deutschland sucht den Super Sozi“ titelt die Bild-Zeitung. Den Veranstaltungsort der SPD-Regionalkonferenz, die Kongresshalle in Saarbrücken, beschreibt das Blatt als „rappelvolle Hütte – statt 300 sind es 700 Genossen, die Sitzplätze reichen nicht“. … Die Kandidatensuche sei „Deutschlands größte Polit-Castingshow: DSPDSDSS – Die SPD sucht die SuperSozis!“ Das Blatt bilanziert: „Knackige Botschaften waren gefragt, lange Monologe unerwünscht! Bemerkenswert: Keiner hat sich festgelabert, niemand überzogen.“
T-Online: Ein lebhaftes Schaulaufen
„So lief das erste Kandidaten-Casting“ betitelt T-Online seinen Bericht. „Es ist ein lebhaftes Schaulaufen mit großen Worten, aber auch immer wieder mit Augenzwinkern, das sich die dann noch 15 Kandidaten vor rund 700 SPD-Mitgliedern in Saarbrücken liefern. … 22 Mal geht das nun noch so oder ähnlich – ein echter Stresstest für die Bewerber. Fast 58 Stunden werden die Kandidaten am Ende zusammen auf Bühnen von Bernburg an der Saale bis Troisdorf verbracht haben. Dann haben die rund 426.000 Mitglieder das Wort.“
Der Tagesspiegel: Langweilig wird es den Zuschauern nie
„Die Show möge beginnen“, titelt Der Tagesspiegel aus Berlin. „Das langwierige Auswahlverfahren war innerhalb und außerhalb der Partei heftig kritisiert worden. Auch über die Redezeit von nicht einmal fünf Minuten für jedes Eingangsstatement hatten manche geklagt. Doch langweilig wird es den Zuhörern in Saarbrücken während der zweieinhalb Stunden nie, wie ihre aufmerksamen Reaktionen zeigen. … Am Ende steht fest: Einzelne Tandems provozieren viel Beifall und teilweise sogar Jubel.“
Saarbrücker Zeitung: Neuer Mut für eine alte Partei
Die erste SPD-Regionalkonferenz fasst die örtliche Zeitung unter der Überschrift „Eine alte Partei fasst neuen Mut“ zusammen. „Schon um kurz nach 17 Uhr füllt sich der Saal. Die Organisatoren mussten umdisponieren, aus den 300 Mitgliedern, die sich zunächst für den Auftakt der 23 Regionalkonferenzen angemeldet hatten, sind mal so eben 600 geworden. … Am Freitag können die Kandidaten ihre Anliegen bei der nächsten Regionalkonferenz in Hannover weiter bekräftigen. Dann bleiben noch 21 – genug Zeit zu überzeugen.“
Zum Bericht des vorwärts geht es hier.