Die Künstler in den Mittelpunkt rücken
Ein Aspekt sozialdemokratischer Kulturpolitik im Beitrag von Wolfgang Thierse fehlt mir allerdings: die Künstler. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sozialdemokraten auch ein besonderes Augenmerk auf Künstler legen müssen. Sozialdemokraten haben die Künstlersozialversicherung geschaffen und damit die Einbeziehung von Künstlern in die gesetzliche Kranken- und Renten-, später auch Pflegeversicherung ermöglicht.
Künstler erschaffen die Werke, die von anderen aufgeführt, gezeigt, verlegt oder in anderer Weise präsentiert werden. Insofern ist ihre Arbeit die Voraussetzung für Kultureinrichtungen, Kulturwirtschaft und Kulturvermittlung.
Die Sicherung von Rahmenbedingungen für die künstlerische Arbeit muss ein Kernanliegen sozialdemokratischer Kulturpolitik sein. Dazu gehört neben der Künstlersozialversicherung, der individuellen Künstlerförderungen unter anderem auch das Urheberrecht. Nur wenn es Künstlern möglich ist, aus der Verwertung ihrer Werke einen Ertrag zu ziehen, können sie von ihrer künstlerischern Arbeit leben. Dazu gehört, dass sie unverbrüchliche Rechte an den Werken haben.
Gerade wenn es darum geht, vielen den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen, muss ein Ziel sozialdemokratischer Kulturpolitik auch sein, die Professionalität künstlerischer Arbeit nicht nur zu schützen, sondern auch offensiv zu vertreten. Künstler als Beruf, ist für mich daher eine zentrale Aussage, um die Besonderheit künstlerischer Arbeit herauszustellen.