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Von Rechten bedroht: Brandenburger Lehrer tritt in die SPD ein

Nachdem er mit einer Kollegin rechtsextreme Vorfälle an seiner Schule öffentlich gemacht hatte, wurde der Brandenburger Lehrer Max Teske bedroht. Nun ist er in die SPD eingetreten. Mit einer klaren Begründung.
von Kai Doering · 19. Juli 2023
Nachdem sie rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht hatten, wurden Max Teske und Laura Nickel bedroht. Nun ist Teske in die SPD eingetreten. Nickel ist bereits seit fünf Jahren Mitglied.
Nachdem sie rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht hatten, wurden Max Teske und Laura Nickel bedroht. Nun ist Teske in die SPD eingetreten. Nickel ist bereits seit fünf Jahren Mitglied.

Auf dem Schulhof gab es Hitlergrüße, in digitalen Schüler*innengruppen rechte Parolen: In einem Brandbrief prangerten die beiden Lehrer*innen Laura Nickel und Max Teske im Frühjahr rechtsextreme Vorfälle an der Mina-Witkojc-Schule im brandenburgischen Burg an. Doch statt Unterstützung und Rückhalt zu bekommen wurden die beiden bedroht und aufgefordert, die Kleinstadt in der Nähe von Cottbus zu verlassen. „‘Pisst euch nach Berlin“ stand auf als Fahndungsplakat gestalteten Aufklebern, die rund um die Schule an Laternenpfählen auftauchten.

Max Teske: „Burg ist kein Einzelfall.“

In der vergangenen Woche haben die beiden erklärt, die Mina-Witkojc-Schule zum neuen Schuljahr zu verlassen. Nach Berlin gehen sie aber nicht, sondern bleiben in der Region. „Ich wurde in Cottbus geboren und bin in Spremberg zur Schule gegangen“, erzählt der 31-jährige Max Teske. Die Entscheidung, die Schule zu verlassen, sei ihm und seiner Kollegin nicht leichtgefallen. Letztendlich hätten sie sie getroffen, um sich und ihre Familien zu schützen.

„Burg ist leider kein Einzelfall“, sagt Teske, der Lehrer für Mathematik und Geografie ist. In Südbrandenburg sei die rechte Szene stark, Straftaten würden häufig zu lax geahndet. „Das Klima an den Schulen muss sich zum Besseren wenden“, fordert er. Dafür brauche es auch verbindliche Weiterbildungen für Lehrer*innen im Umgang mit Rechtsextremismus. „Wir haben es in der Hand, junge Menschen zu Demokraten zu erziehen“, ist Teske überzeugt. Deshalb sei er Lehrer geworden.

„Vor allem in dieser Region ist es wichtig, Haltung zu zeigen.“

Nun ist der 31-Jährige in die SPD eingetreten. Sein Parteibuch erhielt er am Dienstagabend am Rande einer Veranstaltung in der Stadt Forst von SPD-Chef Lars Klingbeil. „In der jetzigen Zeit muss man sich klar positionieren“, begründet Max Teske im Gespräch mit dem „vorwärts“ seinen Eintritt. „Die SPD hat eine klare antifaschistische Haltung“, ist er überzeugt. „Vor allem in dieser Region ist es wichtig, Haltung zu zeigen.“

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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