Kommunalwahlen in Hessen: AfD wird drittstärkste Kraft
Nach den am Abend und in der Nacht veröffentlichten Trendergebnissen – ausgezählt wurden zunächst nur die Stimmzettel, bei denen die Wähler auf das Panaschieren und Kumulieren verzichteten – kam die AfD in allen fünf kreisfreien Städten und fast allen Landkreisen auf zweistellige Werte. Besonders erfolgreich war die Partei im Landkreis Bergstraße (18,4 Prozent), im Kreis Offenbach (16,8 Prozent), im Landkreis Gießen (16,4 ), in Wiesbaden (15,9 Prozent), im Main-Kinzig-Kreis (15,6 Prozent) und im Landkreis Groß-Gerau (15,4 Prozent).
In einem der 21 Kreise, im Werra-Meißner-Kreis, stand die AfD nicht auf den Stimmzetteln. Lediglich in zwei weiteren gelang es ihr nicht, die Zehn-Prozent-Marke zu überspringen: im Vogelsbergkreis mit 5,8 Prozent und im Lahn-Dill-Kreis mit 8,8 Prozent. Knapp über zehn Prozent kam die rechtspopulistische Partei in den Großstädten Frankfurt und Offenbach (jeweils 10,3 Prozent).
NPD und Republikaner verlieren
Die NPD schrumpfte in Hessens größter Stadt Frankfurt laut Trendergebnis um 0,8 auf nun nur noch 0,3 Prozent. Verluste musste die Partei auch in den drei Landkreisen hinnehmen, in denen sie kandidierte: im Wetteraukreis kam sie auf 2,0 Prozent (minus 0,5 Prozent), im Lahn-Dill-Kreis auf 1,7 Prozent (minus 0,7 Prozent) und im Main-Kinzig-Kreis auf 0,8 Prozent (minus 0,5 Prozent).
Ähnlich gestaltete sich der Wahlabend für die Republikaner. In Frankfurt erreichten sie nur noch 0,3 Prozent (minus 0,5 Prozent), in Offenbach 0,4 Prozent (minus 3,0 Prozent). Kaum besser das Bild in den ebenfalls drei Landkreisen mit REP-Beteiligung: Hochtaunuskreis 0,7 Prozent (minus 1,0 Prozent), Main-Kinzig-Kreis 0,9 Prozent (minus 0,6 Prozent), Landkreis Fulda 0,8 Prozent (minus 0,9 Prozent).
AfD macht der NPD Konkurrenz
Für NPD und REPs kamen bessere Nachrichten nur aus wenigen kleineren Kommunen. Die NPD erzielte in Leun (Lahn-Dill-Kreis) 17,3 Prozent (plus 12,1 Prozent) und in Büdingen (Wetteraukreis) 14,2 Prozent (plus 12,0 Prozent). Die Republikaner verzeichneten ihr bestes Ergebnis in Hanau mit 12,4 Prozent (plus 8,2 Prozent). Möglich waren solche lokalen Ausreißer nur, wenn man nicht mit der AfD konkurrieren musste: So büßten die REPs in Bad Homburg von ihren vormals 1,7 Prozent sogar einen Prozentpunkt ein, während 6,1 Prozent der Wähler für die AfD stimmten.
Die endgültigen Wahlergebnisse sollen nicht vor Donnerstag vorliegen.
ist freier Autor, beschäftigt sich intensiv mit der „Alternative für Deutschland“ und schreibt unter anderem für den „Blick nach Rechts“.