ENAR: Wie ein europaweites Netzwerk gegen Rassismus kämpf
Unsere Vision ist ein Europa, das gleichberechtigt und solidarisch ist. Es soll für alle Bürger und Einwohner ein Ort sein, an dem das Wohlergehen gesichert ist“, schreibt das European Network Against Racism (ENAR) auf seiner Internetseite. Das übergeordnete Ziel der Organisation ist es, ein „Europa ohne strukturellen Rassismus“ zu schaffen, indem sie europaweit gesetzliche Änderungen zugunsten von Minderheiten erstreitet.
1998 wurde das Netzwerk gegründet, mittlerweile haben sich mehr als 100 gemeinnützige Organisationen aus ganz Europa angeschlossen. Deutschland ist unter anderem durch den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) vertreten.
Gemeinsam mehr erreichen
Das ENAR hat die Stärke der Zusammenarbeit für sich entdeckt. Auf seiner Internetseite schreiben die Aktiven: „Partnerschaften haben einen hohen Wert, vor allem wenn wir komplexe Diskriminierungsmuster ansprechen wollen.“ Das Netzwerk sei als Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, in dem ein respektvoller Dialog und der Austausch von unterschiedlichen Erfahrungen im Vordergrund stehen.
Durch die europaweite Vernetzung ist es dem ENAR möglich, einen breiteren Blick auf die Rassismusprobleme Europas zu werfen. Die Mitwirkenden analysieren, welche Wirkung antirassistische Aktionen auf das europäische Zusammenleben haben. Dabei stehen die Menschenrechte an erster Stelle.
Rassistische Kriminalität eindämmen
Erfolge kann das ENAR einige verbuchen. Im Jahr 2018 hat das Netzwerk erreicht, dass die EU Afrophobie als Problem wahrnimmt und an Islamophobie arbeitet. Außerdem hat die Europäische Kommission Richtlinien auf Empfehlung des ENAR verfasst, welche rassistische Kriminalität eindämmen können. Das Dokument gibt vor, dass EU-Staaten den Opfern rassistischer Gewalt bei Aufklärung und Anzeige der Verbrechen entgegenkommen sollen. Für die Europa-Wahl ist das Netzwerk auf alle Szenarien eingestellt. Werden Parteien gestärkt, die nicht für Gleichberechtigung einstehen, will das ENAR nicht aufgeben: „Wir werden noch stärker in den Widerstand gehen und niemals aufhören, nach vorne zu schauen. Das ist unser Versprechen.“
studiert Sozialwissenschaften und war im Frühjahr 2019 Praktikantin beim vorwärts-Verlag.