Inland

Nach dem Unwetter: Wie die SPD Solidarität zeigt

Dieses Hochwasser hat vielen das Leben genommen. Das eigene Haus, das Restaurant oder der Laden an der Ecke sind zerstört. Die Sozialdemokratin Ye-One Rhie aus Aachen hat den Menschen in der Eifel geholfen.
von Jonas Jordan · 23. Juli 2021
Durch Hochwasser zerstörte Brücke in der Eifel.
Durch Hochwasser zerstörte Brücke in der Eifel.

Der Starkregen in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zerstörte Existenzen, viele Menschen sind gestorben oder gelten als vermisst. Die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten nach der Katastrophe werden sich wohl noch über Monate hinweg ziehen, ganze Landstriche sind nicht wiederzukennen. Soforthilfen in Höhe von mindestens 400 Millionen Euro sind vom Bund und den betroffenen Bundesländern auf den Weg gebracht worden. Einsatzkräfte und Bürger*innen aus der ganzen Republik helfen den Menschen vor Ort, so auch die Sozialdemokratin Ye-One Rhie aus Aachen.

Häuser sind stark betroffen

Sie sah in der Nacht zu Donnerstag die Bilder der Überschwemmungen in den Nachrichten. Rhie sagt: „Es war für mich direkt eine Selbstverständlichkeit, hinzufahren, um vor Ort Hilfe zu leisten.“ Am Donnerstag meldete sie sich beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), um herauszufinden, wo ihre Hilfe am meisten benötigt wird. Freitags ging es dann los nach Kornelimünster, einem gut 3.000 Einwohner*innen zählenden Stadtteil von Aachen. Dort waren vor allem die Häuser in der Nähe des Flusslaufes der Inde stark betroffen. „Keller waren voller Schlamm und Gastronom*innen vor Ort haben teils alles verloren“, berichtet Rhie. Sie und die anderen Helfer*innen, mit denen sie unterwegs war, schippten den Schlamm aus den Kellern und versuchten zu retten, was zu retten war.

Unvorstellbare Zerstörung 

Am Samstag ging es für sie in Richtung Eifel, in den kleinen Ort Mulartshütte. Wie sie erzählt, war dort die Zerstörung noch verheerender. Der Asphalt auf den Straßen war aufgeplatzt, eine Brücke war eingestürzt und es gab Berge von Schutt. Die Menschen vor Ort wussten gar nicht mehr, wohin damit. Deshalb fingen sie an, das Schuttholz zu verbrennen. Den Geruch und die Zerstörung vor Ort könne man sich nicht vorstellen, berichtet Rhie: „Etwas in diesem Ausmaß habe ich noch nie gesehen. Es roch nach Rauch, Schlamm und Lebensmitteln, die aus den Häusern gespült wurden.“ Es es gab kein Trinkwasser und kein Strom. Gaslecks unterbrachen teils die Aufräumarbeiten.

In dem ganzen Chaos gab es trotz allem Hoffnung, wie Rhie berichtet. Sie erzählt von einem Ehepaar, welches am Morgen den Mut verloren hatte. Der Keller stand voll, das Haus war beschädigt. Sie wussten nicht, wie sie das alles zu zweit schaffen sollten. Doch die Helfer*innen, die aus anderen Regionen kamen, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, machten ihnen wieder Mut. Ye-One Rhie lobt vor allem die Einsatzkräfte, Hilfskräfte und die Mitarbeiter*innen der Stadt Aachen. Sie würden unermüdlich helfen und sich dadurch teilweise selbst in Lebensgefahr begeben.

Es braucht unbürokatische Hilfen 

Die Nerven bei den Leuten liegen blank, berichtet Rhie. „Wir müssen gerade jetzt als demokratische Partei für die Menschen da sein und ihnen Ängste und das Gefühl der Hilflosigkeit nehmen“, so Rhie. Sie fordert unbürokratische Hilfen, welche den Menschen vor Ort unkompliziert und schnell zukommen müssten. Unter anderem fordert sie, dass mehr auf die Forschung in Richtung Naturkatastrophen und deren Auswirkungen gesetzt werden müsse. „Spätestens bei solch einer Katastrophe bei uns vor Ort und nicht sonst wo auf der Welt muss uns allen klar werden, dass wir den Klimaschutz ernst nehmen müssen“,  so Ye-One Rhie. Die Analyse der Warnsysteme dürfe auch nicht zu kurz kommen, da diese in Zukunft Menschen leben retten können, fügt sie hinzu.

Die SPD Aachen setze sich auch für schnelle Hilfen ein. Es wurde zu Geldspenden aufgerufen. Die Sozialdemokrat*innen bringen außerdem Sachspenden in die betroffenen Regionen. In sozialen Medien klären sie darüber auf, welche Hilfsangebote es für die Betroffenen gibt und wo Hilfsbereite sich melden können, um geregelt helfen zu können. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb die Aachener SPD zur großen Resonanz: „Wir sind tief beeindruckt von der Solidarität, den Spenden und dem Zusammenhalt in der Region.“

Große Solidarität in der SPD

Auch in anderen Teilen Deutschlands ist die Solidarität nach der Unwetterkatastrophe groß. In der Bundesstadt Bonn, die vergleichsweise glimpflich davon kam, stand der Keller des Tierheims unter Wasser. Die Bonner SPD sammelte daher Spenden und stellte sie dem Tierheim zur Verfügung.

Auch im viele hundert Kilometer entfernten Schleswig-Holstein wollten die Sozialdemokrat*innen helfen. So sammelte der SPD-Kreisverband Rendsburg-Eckernförde Spenden für den schwer betroffenen Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. „Wir haben über einen Direktkontakt erfahren, wie die Lage dort ist. Sie ist einfach unbeschreiblich. Wir möchten daher alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Rendsburg-Eckernförde herzlich darum bitten, schnell und wirksam von Kreis zu Kreis Hilfe zu leisten“, schrieb die Kreisvorsitzende Sabrina Jacob auf Facebook.

Autor*in
Jonas Jordan
Jonas Jordan

ist Redakteur des „vorwärts“. Er hat Politikwissenschaft studiert und twittert gelegentlich unter @JonasJjo

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