SPD-Vorsitz: Simone Lange und Alexander Ahrens ziehen Kandidatur zurück
WERNER SCHUERING
Die erste Regionalkonferenz für den SPD-Vorsitz hat mit einer Überraschung begonnen. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange und ihr Bautzener Kollege Alexander Ahrens kündigten in Saarbrücken an, ihre gemeinsame Kandidatur zurückzuziehen. In einer Erklärung auf ihrer Internetseite rufen Lange und Ahrens ihre Unterstützer auf, das Team aus Saskia Esken und Norbert Walter Borjans zu unterstützen.
Unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit der AfD
„Norbert Walter Borjans und Saskia Esken kämpfen wie kein anderer für Steuergerechtigkeit und mehr Demokratie. Wir haben uns entschieden, die jetzt schon sehr guten Chancen für das Team zu unterstützen und bitten alle, die uns bis heute gestärkt haben, dies auch zu tun“, schreiben Simone Lange und Walter Ahrens. Die Erklärung sei „kein Abschied, sondern ein Schritt nach vorn. Ihr seht uns wieder auf verschiedenen Regionalkonferenzen als Team Norbert&Saskia!“ Eine aktive Rolle – etwa durch weitere Auftritte – können sie dort nach Informationen des „vorwärts“ allerdings nicht spielen. Auch in Saarbrücken verließen sie nach ihrer Ankündigung die Bühne.
Die Gründe für den Rückzug sind etwas unklar. Sie könnten aber mit unterschiedlichen Einstellungen zum Umgang mit der AfD zu tun haben. Alexander Ahrens hatte am Dienstag in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ für ein entspannteres Verhalten der SPD gegenüber der AfD geworben und war dafür in den sozialen Medien zum Teil heftig kritisiert werden. In der Erklärung zu ihrem Rücktritt von der Vorsitzenden-Kandidatur schreibt Simone Lange: „Ich gehöre zu denen, die alles tun würden, um AfD-Funktionäre zu meiden, denn ich habe die Haltung, dass man mit Rechtsradikalen keinen Umgang haben sollte.“
Dirk Bleicker | vorwärts
ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.