Regionalkonferenz

SPD-Vorsitz: Simone Lange und Alexander Ahrens ziehen Kandidatur zurück

Kai Doering04. September 2019
Kandidieren nicht mehr für den SPD-Vorsitz: Simone Lange und Alexander Ahrens
Kandidieren nicht mehr für den SPD-Vorsitz: Simone Lange und Alexander Ahrens
Simone Lange und Alexander Ahrens ziehen ihre Kandidatur für den SPD-Parteivorsitz zurück. Das erklärten sie bei der ersten Regionalkonferenz am Mittwochabend in Saarbrücken. Sie wollen nun Saskia Esken und Norber Walter Borjans unterstützen.

Die erste Regionalkonferenz für den SPD-Vorsitz hat mit einer Überraschung begonnen. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange und ihr Bautzener Kollege Alexander Ahrens kündigten in Saarbrücken an, ihre gemeinsame Kandidatur zurückzuziehen. In einer Erklärung auf ihrer Internetseite rufen Lange und Ahrens ihre Unterstützer auf, das Team aus Saskia Esken und Norbert Walter Borjans zu unterstützen.

Unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit der AfD

„Norbert Walter Borjans und Saskia Esken kämpfen wie kein anderer für Steuergerechtigkeit und mehr Demokratie. Wir haben uns entschieden, die jetzt schon sehr guten Chancen für das Team zu unterstützen und bitten alle, die uns bis heute gestärkt haben, dies auch zu tun“, schreiben Simone Lange und Walter Ahrens. Die Erklärung sei „kein Abschied, sondern ein Schritt nach vorn. Ihr seht uns wieder auf verschiedenen Regionalkonferenzen als Team Norbert&Saskia!“ Eine aktive Rolle – etwa durch weitere Auftritte – können sie dort nach Informationen des „vorwärts“ allerdings nicht spielen. Auch in Saarbrücken verließen sie nach ihrer Ankündigung die Bühne.

Die Gründe für den Rückzug sind etwas unklar. Sie könnten aber mit unterschiedlichen Einstellungen zum Umgang mit der AfD zu tun haben. Alexander Ahrens hatte am Dienstag in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ für ein entspannteres Verhalten der SPD gegenüber der AfD geworben und war dafür in den sozialen Medien zum Teil heftig kritisiert werden. In der Erklärung zu ihrem Rücktritt von der Vorsitzenden-Kandidatur schreibt Simone Lange: „Ich gehöre zu denen, die alles tun würden, um AfD-Funktionäre zu meiden, denn ich habe die Haltung, dass man mit Rechtsradikalen keinen Umgang haben sollte.“

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Kommentare

Die Gefahr der Wähler[innen]täuschung durch Scheinkandidatur

Es ist wirklich ärgerlich, dass Simone Lange auf diese Weise aus dem Spiel gegangen ist. Unabhängig ob sie als Mitvorsitzende gewählt worden wäre, hätte sie im innerparteilichen Wettbewerb den Wahlberechtigten gute Argumente und wegweisende Utopien aufbringen können. Das Duo Lange / Ahrens hatte lange genug Zeit, sich auch gemeinsam gegenüber Reizthemen abzustimmen. Es ist nicht ihre Sache zugunsten anderer Kandidat[inn]en zurückzuziehen. Im Wettbewerb steht es nur den Wahlberechtigten zu, die Kandidat[inn]en gegenüber ihren Argumenten kritisch zu würdigen. Gleichwohl sind sie jetzt zurückgetreten und ebenen den anderen Wettbewerber[inne]n ihren Debattenwettbewerb. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht noch weitere Scheinkandidaturen gibt. In der SPD gibt es zu wenig Wettbewerb der Ideen, zu viele Flaschenhälse für begabte Menschen und zu vielen Hintergrundwahlkampf am Telefon und über Messenger. Offener Schlagabtausch, rhetorische Duelle und die hohe Debattierkunst kommen hierbei unter die Räder. Die von Medien vielseits gescholtene Regionalkonferenzen hilft hier die verstaubten Stammtische von Ortsvereinen und verriegelten Unterbezirken zu überwinden. Die SPD wird davon profitieren.

sehr vernünftig, die Kräfte

bündeln, und so den Inhalten zum Erfolg verhelfen.

So macht man das, Respekt!

Viel Zuspruch !

Dass Simone Lange viel Zuspruch in unserer SPD mit ihrer Themensetzung hat, sahen wir schon bei ihrer damaligen Gegenkandidatur zu Andrea Nahles trotz Nahles bester Vernetzung im inner- und ausserparteilichen Establishment !
Simone Lange stand und steht für Erneuerung ! Andrea Nahles nicht...jedenfalls nicht eindeutig! Auch deshalb ist Genossin Andrea nicht mehr im Amt !
Ein Grund mehr für den Teil verbleibender Kandidat/innen sich auch an der Thematik von Simone Lange und Alexander Ahrens zu orientieren und diese im Falle des Wahlerfolges zum Parteivorsitz künftig maßgeblich und inhaltlich in´s Team der Parteispitze mit einzubeziehen !