SPD-Schatzmeister Nietan: Parteiorganisation weiter reformieren
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Neben Geschlossenheit braucht es Entschlossenheit, die notwendigen Dinge auch dann zu tun, wenn es weh tut. So haben wir bereits lange vor der Nominierung des Kanzlerkandidaten begonnen, uns im WBH für eine neue Arbeitsweise und damit einen erfolgreichen Wahlkampf aufzustellen. Und wir waren bereit, aus Fehlern zu lernen. Damit meine ich nicht nur die gleichnamige Analyse, die Martin Schulz, Lars Klingbeil und ich gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Ich meine auch den Mut von Andrea Nahles und Lars Klingbeil, mir den Rücken zu stärken für einen konsequenten Konsolidierungsprozess.
Aus der notwendigen Kürzung des Wahlkampfetats 2021 um 10 Millionen Euro entwickelte sich ein heilsamer Zwang zu einer gut überlegten Fokussierung der Kampagne auf das Wesentliche. Der Erfolg unserer Reformen und der Wahlsieg am 26. September sollten uns nicht dazu verleiten, dem allzu menschlichen Reflex nachzugeben, sich jetzt zurückzulehnen. Das Gegenteil muss der Fall sein! Wir bleiben nicht auf halbem Weg stehen, sondern nutzen unseren Wiederaufstieg bei der Bundestagswahl als Rückenwind für ein ehrgeiziges Ziel: Wir wollen die SPD bis 2025 zur schlagkräftigsten Mitgliederpartei mit der modernsten Parteiorganisation machen!
Weiter sparen und reformieren
Dafür müssen wir uns weiter ändern wollen. Also auch weiter sparen, um an den richtigen Stellen investieren zu können. Beispielsweise noch weiter in die Digitalisierung, um breite Kommunikations- und Partizipationsmöglichkeiten anzubieten sowie eine professionelle Mitgliederverwaltung zu nutzen. So schaffen wir eine moderne Parteiorganisation, die den heutigen Realitäten Rechnung trägt.
Damit uns dies alles gelingt, müssen Parteivorstand, Landesverbände und Bezirke gemeinsame Standards entwickeln und diesen folgend gemeinsame Zukunftsinvestitionen auf den Weg bringen. Lasst uns den Rückenwind des gemeinsamen Erfolges nutzen, um mutig die organisationspolitisch schon lange überfälligen Dinge zusammen voranzubringen.
ist seit 2014 Schatzmeister der SPD und seit 2022 Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit.