So schafft Franziska Giffey mehr Planungssicherheit für Mehrgenerationenhäuser
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„Miteinander – Füreinander“ – das ist das Motto des neuen Bundesprogramms „Mehrgenerationenhaus“. Der Bund will auch im Jahr 2021 die rund 530 Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland weiter fördern. Außerdem soll die Laufzeit der Förderung von zwei auf acht Jahre bis 2028 verlängert werden. Das kündigte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) in Berlin an. „Mehrgenerationenhäuser sind Ort für Jung und Alt. Sie setzen sich dafür ein, Nachbarschaften bunter und lebenswerter zu gestalten“, so Giffey.
Zusammenhalt vor Ort stärken
Das Bundesprogramm ist Teil des gesamtdeutschen Fördersystems, das insbesondere strukturschwache Regionen unterstützt. „Mehrgenerationenhäuser sind mittlerweile unverzichtbarer Teil der sozialen Infrastruktur unseres Landes.“ Sie stärkten den Zusammenhalt vor Ort und hätten gerade während der Pandemie gezeigt, „dass soziale Nähe trotz räumlicher Distanz möglich ist", sagte Giffey. Das Programm setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit der Mehrgenerationenhäuser mit ihren Kommunen.
Für 2020 und 2021 zusammengerechnet stellt der Bund stehen 22,95 Millionen Euro zur Verfügung. Das sind für jedes Mehrgenerationenhaus 40.000 Euro im Jahr. Weitere Mittel würden gerade mit dem Bundesfinanzministerium verhandelt, hieß es. Das ist eine Erhöhung um 5,45 Millionen Euro. Giffey bekräftigte, Ziel sei es, „diesen erhöhten Zuschuss in der Haushaltsplanung für 2022 und der weiteren Finanzplanung fortzuschreiben.“
Kooperation mit Bundesagentur für Arbeit
Die Ministerin unterzeichnete außerdem eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundesagentur für Arbeit. Detlev Scheele, Chef der Bundesagentur für Arbeit, sieht in der Arbeit von Ehrenamtlichen einen Mehrwert für den Arbeitsmarkt: „Insbesondere Ältere, die ihr Erwerbsleben hinter sich haben, sind zum Beispiel gute Mentoren für Jugendliche. Die große Herausforderung sei es gerade, Berufsberatung zu leisten und Ältere in Ausbildungsplätze zu vermitteln und über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und Kontakte aufzubauen.“ Wenn hier Ehrenamtliche oder Mentoren einen Beitrag leisteten, sei das positiv. Scheele: „Mehrgenerationenhäuser tragen damit zur Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft bei."
Bessere digitale Ausstattung der Mehrgenerationenhäuser
Die Ministerin warb auch für eine bessere digitale Ausstattung der Mehrgenerationenhäuser, da die Häuser wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt arbeiten können. Dafür gebe es auch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung: 1.000 Euro pro Haus schießt der Bund für technische Ausstattung seit 2020 zu. „Das wird auch in diesem Jahr weiter zur Verfügung stehen“, sagte Giffey und appellierte: „Nehmen Sie das wahr!“.
Denkbar sind viele konkrete Anwendungen: Beratung und Information per Video, einen Gymnastikkurs oder das gemeinsame Chorsingen ins Netz verlegen: „Natürlichist es in echt besser. Aber digital ist besser als nichts“, ermutigt Franziska Giffey die Verantwortlichen vor Ort, das Geld abzurufen. Es müsse so viel wie möglich versucht werden, „so lange, bis es wieder persönlich geht“.
Sie sieht die Mehrgenerationenhäuser auch als wichtige Multiplikatoren an, Familienleistungen bekannt zu machen und darüber zu beraten. Das Ministerium führt auf der Seite www.familienleistungen.de auf, welche Unterstützung Familien geboten wird, und welche schon digital beatragt werden können. Giffey: „Darauf können auch Mehrgenerationenhäuser in ihren digitalen Veranstaltungen hinweisen.“
Dieser Beitrag erschien zuerst in der DEMO
ist Leitende Redakteurin beim Vorwärts-Verlag und verantwortlich für die DEMO – Das sozialdemokratische Magazin für Kommunalpolitik.