Mitgliederbefragung

Sechs Wochen auf Tour: 23 Regionalkonferenzen für SPD-Parteivorsitz

Jonas Jordan05. September 2019
Auf 23 Regionalkonferenzen stellen sich die Kandidierenden für den Parteivorsitz den SPD-Mitgliedern vor. Der erste Termin war am Mittwoch, 4. September, in Saarbrücken. Die Tour endet am Samstag, 12. Oktober, mit der 23. Regionalkonferenz in München.

Acht Duos und ein Einzelbewerber haben alle vom Parteivorstand beschlossenen Kriterien erfüllt und sind somit offiziell vom Wahlvorstand nominiert worden. Nachdem Simone Lange und Alexander Ahrens ihre Kandidatur auf der ersten Regionalkonferenz in Saarbrücken zurückgezogen haben, sind noch 15 Kandidierende im Rennen – sieben Duos sowie der Einzelbewerber Karl-Heinz Brunner aus Bayern. 

23 Veranstaltungen in allen Bundesländern

An 23 Terminen stellen sich die Kandidierenden für den Parteivorsitz im September und Oktober quer durch die Republik den SPD-Mitgliedern vorstellen. Los ging es am Mittwoch, 4. September, in Saarbrücken ab 18 Uhr in der Congresshalle. Die Tour endet ganz im Süden der Republik. Am Samstag, 12. Oktober, diskutieren die SPD-Mitglieder ab 10.30 Uhr im Kulturzentrum Trudering, wer die Partei künftig führen soll.

In allen Bundesländern findet mindestens eine Regionalkonferenz statt. In den großen Landesverbänden Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind es jeweils drei, in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern zwei. „Wir wollen mit einer Vielzahl von Regionalkonferenzen die Chance nutzen, eine breite Debatte anzustoßen über die großen Fragen unserer Zeit – nicht nur in der SPD, sondern in der gesamten Gesellschaft“, sagte Schäfer-Gümbel, der zugleich hessischer SPD-Landesvorsitzender ist.

Die Termine

4. September: Landesverband Saarland (Saarbrücken), 18 Uhr

6. September: Bezirk Hannover (Hannover), 18 Uhr

7. September: Landesverband Sachsen-Anhalt (Bernburg an der Saale), 10 Uhr

8. September: Landesverband Bremen (Bremen), 14 Uhr

9. September: Bezirk Hessen-Süd (Friedberg), 18:30 Uhr

10. September: Landesverband Rheinland-Pfalz (Nieder-Olm), 18 Uhr

11. September: Landesverband Thüringen (Erfurt), 18 Uhr

12. September: Landesverband Bayern (Nürnberg), 18:30 Uhr

14. September: Landesverband Baden-Württemberg (Filderstadt), 16 Uhr

15. September: Bezirke Nord-Niedersachsen und Weser-Ems (Oldenburg), 17 Uhr

16. September: Bezirk Hessen-Nord (Baunatal), 19 Uhr

17. September: Landesverband Berlin (Berlin), 18:30 Uhr

18. September: Landesverband Hamburg (Hamburg), 19 Uhr

20. September: Landesverband Mecklenburg-Vorpommern (Neubrandenburg), 18:30 Uhr

21. September: Landesverband Schleswig-Holstein (Neumünster), 11 Uhr

23. September: Landesverband Baden-Württemberg (Ettlingen), 19 Uhr

27. September Bezirk Braunschweig (Braunschweig), 18 Uhr

28. Sepember: Landesverband Nordrhein-Westfalen (Kamen), 10:30 Uhr

29. September: Landesverband Nordrhein-Westfalen (Troisdorf), 10:30 Uhr

1. Oktober: Landesverband Brandenburg (Potsdam), 18 Uhr

6. Oktober: Landesverband Nordrhein-Westfalen (Duisburg), 10:30 Uhr

10. Oktober: Landesverband Sachsen (Dresden), 18 Uhr

12. Oktober: Landesverband Bayern (München), 10:30 Uhr

Die genauen Veranstaltungsorte und Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.

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Kommentare

Vorsitz

Nun wissen wir wenigstens wen der PV favorisiert.

PV

Woran machen Sie das fest?

Klipp und klar

steht doch schon im ersten Absatz: .... Christina Kampmann und Michael Roth als einziges Bewerberduo alle vom Parteivorstand beschlossenen Kriterien erfüllt ..... .
Ein bischen kenn ich mich schon aus mit der innerparteilichen Demokratie ! Das hat vor 120 Jahren schon den Lenin an der Organisation der SPD so fasziniert. Damit möchte ich Lenin Verdienste als sozialdemokratischem Theoretiker nicht schmälern - als Realpolitiker sehe ich ihn aber eher kritisch.

23 Regionalkonferenzen für SPD-Parteivorsitz

Was sollen diese Regionalkonferenzen bringen? Die Kandidat*innen sind für diese Termine und deren Vorbereitung gebunden und stehen daher für wichtige Arbeiten nicht zur Verfügung.

Lieber sollte die Partei durch ihre Arbeit in den Parlamenten endlich für eine klare Haltung im Sinne ihrer Grundsätze und weniger im Nachgeben gegenüber der Union sorgen, damit sie von ihrem derzeitigen Tiefststand unter 12 Prozent (!!!), weniger als 1906, wegkommt.

Ein Schaulaufen von sieben oder mehr Kandidat*innen kostet viel Geld, das an anderen Stellen wieder fehlt, bringt eher Verwirrung bei der Abstimmung und wird die Partei kaum vorwärts bringen.

eine breite Debatte anstoßen über die großen Fragen unserer Zeit

Geht es nicht einige Nummern kleiner? Herr Schäfer-Gümbel behauptet, die SPD wolle mit der Vielzahl von Regionalkonferenzen die Chance nutzen, eine breite Debatte anzustoßen über die großen Fragen unserer Zeit – nicht nur in der SPD, sondern in der gesamten Gesellschaft“. Mal davon abgesehen, dass es trotz Web nicht möglich ist, eine derartige Debatte sinnvoll zu kanalisieren: Wer legt fest, was die großen Fragen unserer Zeit sind? Klimawandel und Digitalisierung gehören zweifellos dazu, werden aber bereits sehr breit debattiert. Und zwar derart breit, dass Laien angesichts der Fülle an Informationen kaum noch folgen können. Davon ab wäre es prima, wenn die SPD im Rahmen ihrer schwindenden Möglichkeiten dazu beitrüge, drängende Probleme des Alltags zu lösen oder zumindest zu mildern. Nur einige Stichworte: Kinderarmut, fehlende Chancengleichheit bei der Bildung, Reform des Bildungssystems, Integration, Mietpreis-Explosion und fehlender Wohnraum, umweltgerechte Mobilität/Bahn/Öffis, Digitalisierung der Behörden, … und, und, und

Debatte auf das wesentliche fokusieren !

Vielleicht lässt sich die "zu breite Debatte" ja bei genaueren Hinsehen auf die eigentlich wesentlichen Wurzel des gesellschaftlichen Übels fokusieren ? Wo laufen denn die eigentlichen Gründe der zahlreichen Notstände (Klimanotstand, Wohnungsnitstand, vernachlässigte ländliche Räume, Entsolidarisierung etc.), zusammen ?
Vielleicht stellst sich die Frage: Haben wir noch eine lupenreine Demokratie in der die Bürger die Politik bestimmen, oder sind es übermächtige Konzerne deren einseitig ausgerichteten Gewinnmaximierungs-Interessen mangels wirksamer Gegenmaßnahmen längst die Demokratie durch ihre ungebremsten Einfluss auf Partei und Parteienvertreter und ihre Gremien tiefgreifend aushöhlen ? Wie kam es zum Ausverkauf der öffentlichen Daseinsvorsorge? Und warum geht es weiter so, mangels entschiedener Rahmensetzung gegen Lobbyismus u. Intransparenz, gegen Ausbeutung von Mensch, Tier und gegen Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlagen ? Werden wir nicht auch längst von deren gigantisch finanzierter, Werbeindustrie manipuliert damit wir abartig verschwenderisch konsumieren ? sind wir noch mündige Bürger oder schon pure Konsumdeppen ? Endlich den pol.Einfluss d. Konzerne verhindern !