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Maaßen verhindern: Grüne rufen zur Wahl von Frank Ullrich auf

Die Grünen rufen dazu auf, in Thüringen SPD-Kandidat Frank Ullrich zu wählen. Erringt dieser das Direktmandat, würde CDU-Rechtsausleger Hans-Georg Maaßen den Einzug in den Bundestag verpassen.
von Kai Doering · 10. September 2021
Soll Hans-Georg Maaßen im Bundestag verhindern: SPD-Kandidat Frank Ullrich
Soll Hans-Georg Maaßen im Bundestag verhindern: SPD-Kandidat Frank Ullrich

Es ist eines der brisantesten Duelle bei der bevorstehenden Bundestagswahl. Im Wahlkreis 196 Suhl-Schmalkalden-Meiningen-Hildburghausen-Sonneberg tritt der frühere Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich für die SPD gegen CDU-Rechtsausleger und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen an. Laut Wahlkreisprognose des Portals „election.de“ kann sich Ullrich Hoffnungen auf das Direktmandat machen: Die Wahrscheinlichkeit eines SPD-Siegs wird mit zwei Dritteln angegeben.

Ein Votum für Ullrich schützt die Demokratie

Nun könnte sie sogar deutlich steigen. Am Freitag haben die Grünen dazu aufgerufen, im Wahlkreis SPD-Mann Ullrich zu wählen, um den Einzug Hans-Georg Maaßens in den Bundestag zu verhindern. Einen Platz auf der Landesliste der Thüringer CDU hat dieser nicht. „Ein Votum für ihn (Ullrich) schützt die Demokratie und verhindert, dass eine nach Rechtsaußen offene Stimme in den Bundestag einzieht“, sagte der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Es müsse das gemeinsame Anliegen aller Demokrat*innen sein, „unsere Demokratie zu verteidigen“, betonte Kellner. Das sei keine parteipolitische Frage. Die SPD freut sich über die Unterstützung ihres Kandidaten. „Danke für die Unterstützung, lieber Michael Kellner“, schrieb der thüringische Landesvorsitzende Georg Maier auf Twitter. „Es ist gut, wenn wir zusammenstehen und gemeinsam einen weiteren Rechtsausleger im Bundestag verhindern.“

Weiter Streit über Maaßen in der CDU

Hans-Georg Maaßen war wiederholt durch rechtsgerichtete und verschwörungsideologische Äußerungen aufgefallen. Erst in dieser Woche hatte er in einem Interview mit dem rechten Medienaktivisten Peter Weber Nachrichtensendungen wie die „Tagesschau“ und ZDF-„heute“ als „Propaganda“ bezeichnet.

Auch innerhalb der CDU gibt es weiter Streit über die Kandidatur Maaßens. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die auch Mitglied im „Zukunftsteam“ von Kanzlerkandidat Armin Laschet ist, hatte sich am Dienstag in der Sendung „Lanz“ indirekt gegen eine Wahl Maaßens ausgesprochen. Dieser hatte daraufhin von Laschet gefordert, Prien aus seinem Zukunftsteam zu werfen.

Autor*in
Kai Doering
Kai Doering

ist stellvertretender Chefredakteur des vorwärts. Er betreut den Bereich Parteileben und twittert unter @kai_doering.

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