Ukraine-Krieg

Kanzler-Podcast: Olaf Scholz sieht Zukunft der Ukraine in der EU

Lars Haferkamp18. Juni 2022
Premiere: Am 18. Juni 2022 wendet sich Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals mit einer Videopodcast an die Bürger*innen.
Premiere: Am 18. Juni 2022 wendet sich Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals mit einer Videopodcast an die Bürger*innen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine in seinem ersten Podcast weitere Finanzhilfen und Waffenlieferungen zugesichert. Der EU-Gipfel in der kommenden Woche müsse Kiew eine klare europäische Perspektive bieten.

In seinem ersten Podcast als Bundeskanzler hat Olaf Scholz am Samstag die europäische Zukunft der Ukraine in der EU betont. Im neuen Video-Format „Kanzler kompakt“ erklärte er auf der Seite „bundesregierung.de“ in einfachen, kurzen Sätzen seine Politik. Dabei sind die Worte des Kanzlers zusätzlich noch als Untertitel mitzulesen. In einer Minute und 34 Sekunden stellte er die Kernelemente seiner Ukraine-Politik dar.

Scholz: Ukraine braucht europäische Aussicht

Kurz vor dem nächsten EU-Gipfeltreffen betonte Scholz, es müsse jetzt darum gehen, die Solidarität mit der Ukraine auch mit einer konkreten Perspektive zu verbinden, „mit einer Aussicht“. Die vielen Menschen, die in der Ukraine für Freiheit und Demokratie kämpften, „wollen wissen, dass das nach Europa führt“.

Der Beitrittskandidaten-Status „ist notwendig für die Ukraine“, so der Kanzler. Beim EU-Treffen am Donnerstag in Brüssel solle daher versucht werden, „27 mal ein Ja zu bekommen zu einem konkreten Beschluss, einem gemeinsamen Beschluss der Europäischen Union, die diese Perspektive auch eröffnet“. Die Aufnahme der Ukraine als Beitrittskandidat der EU erfordert einen einstimmigen Beschluss aller 27 Mitgliedsstaaten.

Kiew-Besuch zeigt: Europa bleibt solidarisch

Der Bundeskanzler nahm auch Stellung zu seinem jüngsten Besuch in der Ukraine, den er gemeinsam mit dem französischen und rumänischen Staatspräsidenten sowie dem italienischen Ministerpräsidenten absolvierte. „Wir haben uns in der Nähe von Kiew die Zerstörungen in Irpin angeguckt. Furchtbar.“ Der gemeinsame Besuch der Staats- und Regierungschefs habe klar gemacht, dass „Europa weiter solidarisch“ bleiben werde mit der Ukraine.

Olaf Scholz stellt noch einmal klar, wer die Verantwortung für den Krieg trägt. „Russland hat die Ukraine überfallen.“ Viele Menschen seien bereits gestorben, viele Städte und Dörfer von russischem Militär zerstört.

Kanzler: Berlin hilft mit Geld und mit Waffen

Der Kanzler kündigte an, weiter finanzielle Mittel für die Ukraine zur Verfügung zu stellen und den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Zum Thema Waffenlieferungen sagte Scholz: „Wir werden weiter Waffen liefern, die dringend notwendig sind für die Verteidigung der Unabhängigkeit der Ukraine.“ Darüber hinaus habe man „Wirtschaftssanktionen und Handelsbeschränkungen“ gegen Russland durchgesetzt, „damit Russland seine Invasion beendet und die Truppen wieder zurückzieht“.

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Kommentare

Kanzler Olaf Scholz zum Ukraine-Krieg

Die Ankündigung von Olaf Scholz, die im vorstehenden Beitrag nicht erwähnt ist, weiterhin mit Putin zu telefonieren, für vollkommen richtig.

Denn, solange man miteinander reden kann, ist noch nicht alles verloren, und vielleicht werden dann auch irgendwann die Waffen schweigen, was für alle Beteiligten vorteilhaft wäre.

Ukraine

Erstmal sollte da Waffenruhe und Frieden einkehren, dann sollte die Ukraine sich selbstständig wirtschaftlich sanieren auf der Grundlage des fairen Handels mit ALLEN Nachbarn, am Korruptionsindex wie auch am Demokratieindex sollte ebenfals gearbeitet werden.
Ein weiter Weg.