Entlastungspaket der Ampel

9-Euro-Ticket im Nahverkehr: Wann es gilt, wer es nutzen kann

Kai Doering01. Juni 2022
Für 9 Euro im Monat mit Bus und Bahn fahren: Das Neun-Euro-Ticket soll ab Juni für drei Monate gelten.
Für 9 Euro im Monat mit Bus und Bahn fahren: Das Neun-Euro-Ticket soll ab Juni für drei Monate gelten.
Drei Monate Bus und Bahn fahren, fast umsonst. Das verspricht das Neun-Euro-Ticket, das ab dem 1. Juni gilt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wann soll das Neun-Euro-Ticket gültig sein?

SPD, Grüne und FDP haben sich darauf verständigt, dass das Ticket drei Monate lang erhältlich sein soll, und zwar ab dem 1. Juni. Im Juni, Juli und August könnten Fahrgäste so für jeweils 9 Euro pro Monat Busse und Bahnen im Nahverkehr benutzen.

In welchen Zügen ist das Ticket gültig?

Das Ticket gilt nur im Nahverkehr, allerdings im gesamten Bundesgebiet. Inhaber*innen können also Busse des Nahverkehrs ebenso nutzen wie Züge bis hin zum Regionalexpress. Wer genug Zeit mitbringt, könnte so auch eine Fernreise mit dem Neun-Euro-Ticket machen.

Wo ist das Ticket erhältlich?

Die Neun-Euro-Tickets geben die jeweiligen Verkehrsunternehmen aus. Sie sind dort am Schalter ebenso erhältlich wie im Internet und der Navigator-App der Deutschen Bahn.

Muss ich meine Jahreskarte kündigen, um in den Genuss des vergünstigten Tickets zu kommen?

Nein. Das Angebot gilt für Neu- ebenso wie für Bestandkunden. Die Verkehrsverbünde arbeiten an einer Lösung, bei der Inhaber*innen von Jahreskarten oder Abos das für die drei Monate zu viel gezahlte Geld erstattet bekommen.

Wo könnte es Probleme geben

Auch wenn alle das Neun-Euro-Ticket begrüßen, üben einige Länder und Fahrgastverbände Kritik an der Finanzierung des ÖPNV, vor allem für die Zeit nach Auslaufen des 9-Euro-Tickets. Bahn-Betriebsräte warnen zudem vor einem deutlich höheren Fahrgast-Aufkommen in den Sommermonaten und fordern zusätzliche Züge sowie Personal.

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Kommentare

nach allem, was so bekannt wird, ist ein

Schuss in den Ofen zu erwarten, etwas kontraproduktives. Die Monatskarte wird ja billiger als jedes Ticket für die kürzeste Strecke mit Seniorenrabatt im regulären System. Wer ohnehin schon bahn fährt, wird das also in den 3 Monaten mit der Monatskarte machen, selbst wenn nur eine einmalige Nutzung ansteht. Dann kommen Urlaubsreisende hinzu, die ebenso verfahren. Weg bleiben dann die , die man anwerben will mit einer günstigen und bequemen Beförderung, die dann aber um den Sitzplatz werden kämpfen müssen, und eine Erfahrung machen werden, die es ausschließt, sie als dauerhafte Kunden zu gewinnen.
Ein aus dem Ruder gelaufenes Projekt, schon Tot a den Start gehend

Es ist entweder 9 für 30 oder

Es ist entweder 9 für 30 oder 27 für 90

Name

Das ist richtig. Der Name des Tickets, der in nächtlicher Sitzung des Koalitionsausschusses entstanden ist, ist leider irreführend, aber in den Medien etabliert. Wir haben in deshalb in Anführungszeichen gesetzt und im Text wird erklärt, dass Nutzer*innen 9 Euro für einen Monat zahlen müssen.

Fehlende Kapazitäten

An sich eine super Idee, aber ich vermute die Nachfrage wird die vorhandenen Kapazitäten massiv übersteigen und das nicht nur im Berufsverkehr.