Inland

SPD-Politiker Karamba Diaby wehrt sich gegen NPD-Hassposting

Der NPD missfällt, dass der schwarze SPD-Politiker Karamba Diaby im Bundestag sitzt. In einem rassistischen Facebook-Beitrag greift sie ihn an, doch Diaby lässt sich die Attacke nicht gefallen und wendet sich direkt an die Rassisten. In den sozialen Medien erhält er dafür viel Zuspruch.
von Fabian Schweyher · 22. August 2017
Karamba Diaby
Karamba Diaby

Als Karamba Diaby 2013 für die SPD in den Bundestag gewählt wurde, war dies ein besonderer Moment. Zum ersten Mal wurde ein in Afrika geborener und schwarzer Mensch Mitglied des deutschen Parlaments. Dort vertritt er die Interessen der Bürger. Seit 30 Jahren lebt er in Halle (Saale). Für die NPD reicht das nicht, für sie zählt nur die Hautfarbe. In einem rassistischen Facebook-Beitrag greift sie ihn an, doch Karamba Diaby lässt sich das nicht gefallen. Auf Facebook und Twitter bekommt er dafür viel Unterstützung.

Fragwürdige Kommentare

In ihrem Posting hatte die NPD ein Foto von einem Wahlplakat veröffentlicht. Unter Diabys Konterfei ätzt sie: „Deutsche’ Volksvertreter nach heutigem SPD-Verständnis. Wie heißt es doch: ‚Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!’“ Nach ihrem Verständnis kann offensichtlich nur jemand „deutsch“ sein, der keine schwarze Haut besitzt.

In den Kommentaren darunter hagelt es rassistische Verbalausfälle. „Ich Ruf euch auf für den man Bananen zu Spenden“, heißt es da in fragwürdigem Deutsch, genauso: „Reicht es nicht das die bimbos schon überall im Fußball sind.“ Oder auch: „Ich bin bestimmt nicht rassistisch und es gibt viele anständige schwarze;Aber das geht nicht.“

Seit 1985 in Deutschland

Ebenfalls auf Facebook reagiert der SPD-Politiker auf den NPD-Beitrag. „An alle Rassisten: ‚I AM NOT YOUR NEGRO!’, schreibt er. Nicht die Hautfarbe und nicht die Herkunft entscheide, wer Bundestagsabgeordneter werde, so Karamba Diaby. „Ich werde mich nicht einschüchtern lassen und ich werde nicht aufgeben, mich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft einzusetzen.“ Seine Antwort wird bis zum Mittwochvormittag mehr als 2.400 Mal geteilt, knapp 26.000 Menschen reagierten. Auf Twitter gefällt mehr als 4.300 Nutzern die Reaktion Diabys.

 

Karamba Diaby kam 1985 mit einem Stipendium in die DDR. In Halle-Wittenberg studierte er Chemie, anschließend promovierte er in Geoökologie. Im Jahr 2001 nahm der gebürtige Senegalese die deutsche Staatsangehörigkeit an. Im Jahr 2008 trat Diaby in die SPD ein. Der Bundestagsabgeordnete lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Halle (Saale).

Update: In einer ersten Fassung des Artikels bezeichneten wir Karamba Diaby als „farbig“. Auf mehrfachen Hinweis haben wir die Formulierung gestrichen und durch „schwarz“ ersetzt.

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