Bundestagswahlkampf

Diese Agentur entwirft die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl

Kai Doering02. November 2020
Damit Olaf Scholz Bundeskanzler wird: Die Hamburger Agentur von Raphael Brinkert entwirft die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl.
Damit Olaf Scholz Bundeskanzler wird: Die Hamburger Agentur von Raphael Brinkert entwirft die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl.
Die Hamburger Agentur „Raphael Brinkert“ wird die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl entwerfen. Mit ihrem bisherigen Engagement passt sie sehr gut zur Partei, ist Generalsekretär Lars Klingbeil überzeugt. Zusätzliche Unterstützung kommt von einer SPD-Nachwuchshoffnung.

Er hat schon Kampagnen für die Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka entwickelt, aber auch für die Initiative „Laut gegen Nazis“ und das Seenot-Rettungsbündnis „United4Rescue“ gearbeitet. Nun soll die Agentur des Hamburger Werbers Raphael Brinkert die Kampagne der SPD für die Bundestagswahl im kommenden Jahr entwerfen. Darüber berichtete am Sonntag zuerst der „Business Insider“.

Lumma und Blaudszun im Team

Unterstützung bekommen Brinkert und sein Team vom Schweizer Werber Dennis Lück, der Logo- und Marken-Expertin Laura Galmés Schwarz, dem als „Mr. Media“ bekannten Medienunternehmer Thomas Koch sowie dem Digital-Experten Nico Lumma, der auch Mitglied in der medien- und netzpolitischen Kommission des SPD Parteivorstandes ist. Das Team ergänzt Lilly Blaudszun, die sich in Sachen soziale Medien einen Namen gemacht hat und im vergangenen Jahr bereits die Brandenburger SPD im Wahlkampf beraten hat. Die 19-Jährige gilt als Nachwuchshoffnung der Partei und soll vor allem junge Menschen ansprechen.

„Ich bin sehr zufrieden, dass wir mit Raphael Brinkert und seinem Team eine Agentur an unserer Seite haben, mit der wir die Herausforderungen im Wahlkampf gemeinsam meistern werden“, sagt die SPD-Vorsitzende Saskia Esken. Für einen Sieg bei der Bundestagswahl brauche die SPD „eine Agentur, mit der wir strategisch eng kooperieren können und die unsere Ideen im Wahlkampf auch in der digitalen Welt agil kommunizieren kann“. Genau das erfülle die Agentur von Raphael Brinkert. „Gute Arbeit und gute Ziele gut und kreativ kommunizieren. Darum geht es mit diesem nächsten Schritt in Richtung September 2021“, twitterte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans.

Klingbeil: Agentur passt gut zur SPD

Beide hatten sich gemeinsam mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz, dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Rolf Mützenich sowie Generalsekretär Lars Klingbeil für Brinkert und sein Team entschieden. „Wir gehen geschlossen und durchdacht den nächsten Schritt in Vorbereitung auf die Bundestagswahl“, sagt Klingbeil dazu.

Die Entscheidung für die Agentur sei sehr bewusst getroffen worden. „Die Agentur hat mit Projekten wie #wekickcorona, #DeutschlandsagtDanke oder #United4Rescue gezeigt, dass sie unsere sozialdemokratischen Werte teilt. Sie hat Haltung bewiesen mit Projekten für „Laut gegen Nazis“, die Allianz für Weltoffenheit oder das Deutsche Rote Kreuz und sich für gesellschaftliches Engagement stark gemacht“, so Klingbeil.

Auf ihrer Internetseite stellen Brinkert und sein Team ihre Haltung so dar: „Wir arbeiten nicht für und mit Personen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Dienstleistern, die gegen das Grundgesetz, die Menschenrechte, das Gemeinwohl und den United Nations Global Compact verstoßen. Ferner schließen wir eine Zusammenarbeit mit der AfD sowie mit Unternehmen aus der Tabak- und Rüstungsindustrie aus.“ Aus Sicht von Lars Klingbeil passt all das gut zur SPD „die für Respekt und Zusammenhalt mit Olaf Scholz an der Spitze um die Wählerinnen und Wähler wirbt“.

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Kommentare

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Ich bin mir keiner 'Schuld' bewusst!
Ich habe darauf hingewiesen, dass Inhalte wichtiger sind als "Verpackungen". Und ich habe das neue Buch von
Dirk Hirschel, langjähriger Chefvolkswirt des DGB und ver.di:

"Das Gift der Ungleichheit", 2020,

zur Lektüre empfohlenen.

Für diejenigen, die Dirk Hirschel überschlägiger lesen wollen, habe ich auf:

Sozialismus_Heft_02-2019_L1_Hirschel_SPD.pdf

verwiesen.

Das dürfte NIEMANDEM schaden bzw. NIEMANDEN beleidigen!

Wahlkampf

Es ist schon besser den Wahlkampf kommerziellen Agenturen zu überlassen. 1972 schaffte das die Partei noch aus eigener Kraft und die Basis stand hinter Willy Brandt und engagierte sich für ihn im Wahlkampf. Aber die Zeiten ändern sich.

Innovativer Inhalt m. bescheidener Verpackung schafft Vertrauen

Natürlich hat Helmut Gelhardt in der Sache recht, dass Inhalte wichtiger sind als die Verpackung ! Soviel sollte unsere Parteiobrigkeit inzwischen hoffentlich gelernt haben, nachdem die SPD so oft "baden" ging.
Es mangelte möglichwerweise in der jüngeren Vergangenheit daran, dass selbst die Werbefachleute nicht den Mut hatten unsere Kommunikationsabteilung rechtzeitig darauf hinzuweisen, dass gerade die beste Verpackung Hoffnungen weckt, die bei näherer Betrachtung nach Auspacken der Überraschung für die schlimmste Enttäuschung sorgen kann. Jetzt leben wir in einer Zeit der mensch- und politikgemachten Krisen, da sollte die SPD nicht mit einer tollen Verpackung für die Beibehaltung dieser Missstände werben, dann lieber mit einer bescheideneren Verpackung für einen konsistenten Richtungswechsel und eine positive Vision Abseits von Intransparenz, Lobbyhörigkeit, Maximalprofit, Ausbeutung und Naturzerstörung ! Es muss weder eindeutig erkennbar sein für was die SPD steht! Back to the roots und gleichzeitig visonär für die Zukunft ! Es ist nicht alles sozial was Arbeit schafft !!!

Innovativer Inhalt

Das ist ein sehr guter Satz:

Back to the roots und gleichzeitig visionär für die Zukunft!

Das kann man gut ergänzen mit Oskar Negt:

Nur noch Utopien sind realistisch.