Landtagswahlkampf

Wie ich den Endspurt vor der NRW-Landtagswahl erlebe

Stefan Schneidt29. April 2022
In zwei Wochen ist Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Dann will Stefan Schneidt für die SPD in den Landtag einziehen. So erlebt er den Endspurt.

Mehr als 20.000 per Hand verteilte Flyer, tausende Gespräche und dutzende Veranstaltungen. Seit ich im Oktober als Kandidat aufgestellt wurde, dreht sich mein Leben vor allem um die Landtagswahl. Mit den ersten aufgehängten Wahlplakaten hat für mich die heiße Wahlkampfphase angefangen und obwohl das jetzt auch wieder fast zwei Monate her ist, ist es trotzdem noch ein ungewohntes Gefühl, sich wirklich überall zu sehen.

Aber nicht nur mir fallen meine Plakate auf. Ich werde mittlerweile oft von Menschen angesprochen, die mich wiedererkennen. Menschen, die es gut finden, dass meine Handynummer und meine E-Mail-Adresse auf den Plakaten auffindbar sind. Meine Freund*innen schicken mir Selfies mit meinen Plakaten und meine Friseurin hat meinen Flyer extra in der Jackentasche, um ihn mir bei meinem Termin zu zeigen.

Wir müssen schneller werden

In den vergangenen Monaten habe ich in vielen Gesprächen auf der Straße, an Haustüren und an Infoständen viele verschiedene Menschen aus meinem Wahlkreis kennengelernt. Sie haben mir erzählt, was sie sich von der Politik wünschen. Natürlich war der Konflikt in der Ukraine immer wieder ein Thema, aber vor allem auch die Sorge um unser Klima und den Zustand des Gesundheits- und Bildungssystems.

Aufgrund der steigenden Preise der fossilen Energieträger brennt ein Thema mehr denn je: die Verkehrswende. Es ist dieFrage im ländlichen Raum. Ohne Optionen wird sich auch in 20 Jahren nichts verändern. So viel Zeit bleibt uns aber nicht und wir dürfen die Gegenwart nicht als Vorbild nehmen. Wir reaktivieren in meinem Landtagswahlkreis eine Bahnstrecke. Diese Strecke erstreckt sich auch über zwei Nachbarwahlkreise. Bereits 2004 hat man über die Reaktivierung geredet. 2025 wird es dann wohl endlich so weit sein. Wenn wir nicht schneller werden, werden wir versagen.

Frischer Wind

Wir brauchen in ganz vielen Bereichen ein Umdenken und neue Impulse. Vor uns liegen große Aufgaben, die uns aber nicht nur vor Probleme stellen, sondern auch großartige Chancen bieten. Die Klimakrise lässt sich nicht verschieben – sie ist jetzt da – aber sie muss auch als Jobmotor begriffen werden.

Der Ausbau erneuerbarer Energien und des öffentlichen Verkehrsnetzes wird viele neue Jobs schaffen. Eine Reform des Gesundheitssystems kommt uns allen zugute, denn ein besseres System bedeutet: bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und bessere medizinische Versorgung. Gerechte Bildung, die auf dem digitalen Stand der Zeit ist und jedem Kind die gleichen Chancen bietet, ist auch gleichzeitig eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Mehr als 20 Prozent der Minderjährigen sind armutsgefährdet. Es gibt einen starken Wunsch nach Veränderung und nach Politik, die sich ehrlich und engagiert um die Belange der Bevölkerung kümmert.

Der erste Härtetest

Diskussionen und öffentliche Veranstaltungen kann ich. Das behaupte ich zumindest des Öfteren. Die erste Podiumsdiskussion fand diese Woche an einer Gesamtschule in Harsewinkel statt. Die Schüler*innen konnten vor und nach der Veranstaltung ihre*n Kandidat*in wählen. Ich absolvierte 2019 mein Abitur selbst an einer Gesamtschule. Dementsprechend wollte ich ein gutes Ergebnis erzielen. Auch wenn die Stimmung in der Stadt eher konservativ geprägt ist, fühlte es sich fast wie ein Heimspiel an. Vor der Debatte erhielt ich 32 Prozent der Stimmen. Im Anschluss waren es 55 Prozent. Ein Ergebnis, mit dem ich mich natürlich auch am 15. Mai gut anfreunden könnte.

Auf der Zielgeraden

Die Menschen, die mich kennen, schätzen mich für meine Art und Weise. Die Podiumsdiskussion bestätigt mir, dass ich mich gegen meine Kontrahenten, wobei zwei aktuell im Landtag vertreten sind, nicht verstecken muss. Die Argumente sind auf unserer Seite.

Hoher Besuch

Auf der Zielgeraden bin ich aber nicht allein. Ich habe ein starkes Team, das mich hier vor Ort unterstützt und ich bekomme auch Besuch aus Düsseldorf und Berlin. Unser zukünftiger Ministerpräsident Thomas Kutschaty war vergangene Woche zu Gast. Am Samstag kommt Kevin Kühnert nach Gütersloh und zwei Tage später geht es mit der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas, weiter. Wie können wir die Probleme unserer Zeit bewältigen?

Bis zum 15. Mai sind es noch knapp zwei Wochen. Natürlich steigt auch bei mir die Spannung. Werde ich in den Landtag einziehen und das Direktmandat zurückholen? Es ist Zeit für eine zukunftsorientierte und ehrliche Politik. Dafür trete ich an.

Also, weiter geht’s! Die Nächte werden immer kürzer, die Frühverteilungen an den Bahnhöfen und den Werkstoren warten.

Bis bald

Stefan

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