Dass der Weg zum Zusammenhalt auch über Religionsgrenzen hinweg wichtig ist, zeigt unter anderem ein wichtiger Widerspruch in den Ergebnissen des Religionsmonitors der Bertelsmann-Stiftung, der am 8. Januar veröffentlicht wurde.
Auf der einen Seite sehen sich Deutschlands Muslime stark in unserer Gesellschaft verankert. Für sie sind die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung selbstverständlich und sie haben oft und gerne Kontakt zu Nicht-Muslimen. Dieser Befund widerlegt das oft gehörte Vorurteil, dass sich Muslime in Parallelgesellschaften einrichten würden.
Mehr Begegnungen von Muslimen und Nicht-Muslimen
Auf der anderen Seite lehnen 57 Prozent den Islam ab. Das muss uns sehr nachdenklich stimmen. Für mich ist die Tatsache entscheidend, dass die Ablehnung dort am größten ist, wo am wenigsten Muslime leben. Dieses Phänomen sehen wir aktuell auch bei den PEGIDA-Demonstrationen. Je mehr Kontakte und Begegnungen es aber mit Muslimen gibt, desto geringer ist die Ablehnung des Islams.
Deshalb setze ich mich für mehr Begegnungen ein und dass Muslime und Nicht-Muslime in ihren Nachbarschaften und im Alltag zusammenkommen. Laut des Monitors haben nämlich zwei Drittel überhaupt keinen Kontakt zu Muslimen. Aus Unkenntnis sind dann leichter Vorbehalte zu schüren!
Keinen Keil in die Gesellschaft treiben lassen
Gerade in diesen Tagen müssen wir immer wieder die Grenze ziehen und deutlich machen, dass die Terroristen von Paris mit ihren Taten einen Keil in die Gesellschaften treiben und dem Islam ein vollkommen falsches Bild überstülpen wollen. Dagegen müssen wir uns alle wehren und die Muslime in unserem Land dabei unterstützen, denn alleine werden sie diese Aufgabe kaum stemmen können.
Ein sehr gutes Signal ist deshalb das gemeinsame Manifest von Christen; Juden und Muslimen in Deutschland, in dem sie den Anschlag von Paris verurteilen und vor Racheakten warnen. Denn unseren Glauben und unsere Werte gegen radikalisierte Minderheiten zu schützen, ist das gemeinsame Anliegen.